Page 38 - InsiderKrefeld
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          DIGITALISIERUNG & VERNETZUNG
Stadt Krefeld und SWK
bauen an der vernetzten Stadt. Durch die Funktechnologie LoRaWAN werden Daten energiesparend übertragen.
Mit fortschreitender Digitalisierung werden alle Lebensbereiche, virtuelle und reale Welten, stärker miteinander verwoben. Der Sammelbegriff „Internet of Things (IoT)“ erfasst Technologien, die es ermöglichen, Objekte und Systeme miteinander zu vernetzen und die daraus entstehenden Daten zur Überwachung und Steuerung oder Automation zu nutzen. Hier müssen sich auch die Städte und Gemeinden vielen Herausforderungen stellen, wollen sie die mit dem digitalen Wandel verbundenen Chancen nutzen. Die Stadt Krefeld hat sich auf den Weg gemacht und strebt an, „intelligente Stadt“ bzw. Smart City zu werden. Zusammen mit der SWK (Stadtwerke Krefeld) sind erste Konzepte in der Umsetzung. Und es gibt viele weitere Ideen für die Stadt der Zukunft.
Die Digitalisierung und die Vernetzung von verschiedenen Geräten sowie der Austausch von Daten bieten zahlreiche Möglichkeiten und Geschäftsfelder, die dazu beitragen kön- nen, die Lebensqualität im städtischen Raum zu erhöhen. „Deshalb steht für uns fest, dass wir als SWK aktiv an der Weiterentwicklung der Smart City mitarbeiten. Ziel ist es, eine digitale Infrastruktur für Krefeld aufzubauen, die auf modernen Übertragungsstandards basiert und Daten auf einer funktionalen Internet of Things-Plattform bündelt. Es ist strategisch wichtig, neue digitale Wege zu beschreiten und unsere Infrastruktur in allen Bereichen smart anzupassen. Vielfach können uns Sensoren helfen, unsere Aufgaben schnel- ler, besser und zuverlässiger zu erfüllen“, sagte SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke
am 28. Januar 2022 bei der Vorstellung des Long Range Wide Area Network-Projektes (LoRaWAN).
Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer dankte in diesem Rahmen für die Initiative der SWK: „Unsere Stadt immer stärker zu vernetzen und Stück für Stück zur ‚Smart City‘ weiterzuentwickeln, ist eine komplexe Auf- gabe, bei der wir uns gemeinsam mit der SWK und KREFELD BUSINESS auf den Weg ma- chen. Unternehmen, städtische Institutionen und die Bürgerschaft werden davon profitie- ren.“ Eckart Preen, Dezernent für Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales und Leiter von KREFELD BUSINESS ergänzte: „Die Interessen von Stadt und SWK gehen in die gleiche Richtung: Der Fokus liegt auf ersten Pilotprojekten, der Analyse von Einflussgrö- ßen und der Prozessabläufe. Wir lernen so, das komplexe Stadtgefüge besser zu managen. Dafür benötigen wir aber vor allem eines: mehr Informationen! Wir brauchen mehr Wissen über Zusammenhänge und Wechsel- wirkungen, um langfristig die richtigen Ent-
scheidungen treffen zu können. Wir müssen mehr Daten erheben, übermitteln, auswerten und miteinander verschneiden.“ Dafür schaffe die Zusammenarbeit mit der SWK wichtige Voraussetzungen. „Darüber hinaus brauchen wir weitere Partner. Diese können sich gerne zwecks gemeinsamer Pilotprojekte bei uns melden.“
Ein wesentlicher Baustein beim Aufbau einer zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur sind energiesparende Funkübertragungsmöglich- keiten, wie eben LoRaWAN, eine speziell für das Internet of Things entwickelte Funk- technologie. Sensoren erfassen Daten bzw. Zustände, die per Antenne auf eine IoT-Platt- form übertragen werden und dort visualisiert werden können. Kerstin Abraham, Vorstands- mitglied bei der SWK, zeigte sich überzeugt: „Mit unserer IoT-Plattform und der geplanten LoRaWAN-Abdeckung in Krefeld leisten wir einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg
zur Smart City. Wir haben jahrzehntelange Erfahrung mit Strom-, Gas-, Trinkwasser- und Fernwärmenetzen. Das hilft uns jetzt beim Auf- und Ausbau einer LoRaWAN-Infrastruk- tur für Krefeld. Damit können wir in kurzer Zeit städtische Akteure und Anwendungen, aber eben auch Krefelder Unternehmen bei der Erhebung, Übermittlung und Auswertung von Daten im gesamten Stadtgebiet unter- stützen.“
Natürlich ist die digitale Datenerhebung auch aus eigenem Interesse für den Infrastruktur- dienstleister SWK von enormer Bedeutung. Denn auch im Bus- und Bahnbetrieb, der Wasser- und Energieversorgung oder der Abfallentsorgung können manche Prozesse vollständig digitalisiert werden. Beispielsweise zeigt sich bei der Messung des Grundwasser- spiegels eindeutiges Einsparpotenzial. Über die Stadt verteilt befinden sich ca. 450 Mess-
stellen. Üblicherweise werden die Grundwas- serpegel jeden Monat händisch mit Hilfe eines Lots gemessen. Mit der LoRaWAN-Sensorik erfolgt dies nun automatisiert. Aktuell sind zwar erst sechs Brunnen funknetzverknüpft, aber es steht jetzt an, die neue Technologie auf sämtliche Messstellen auszurollen. Das spart nicht nur Fahrtaufwand, sondern liefert auf Wunsch tagesaktuell Daten aller Messstellen.
Ein anderer Anwendungsfall sind Altpapier- Sammelcontainer. An ausgesuchten Contai- nern messen Sensoren den Füllstand. So lässt sich für die SWK-Tochter GSAK schnell erken- nen, wo eine Leerung sinnvoll ist oder eine un- nötige Leerungsfahrt eingespart werden kann. Das ist auch für das Entsorgungsverhalten interessant und als Information in einer App denkbar. Dann kann jederzeit nachgeschaut werden, wo sich in der Nähe ein Container mit ausreichend Platz für Altpapier befindet. Mit Sensorik lässt sich mittels LoRaWAN auch die Beschaffenheit von Fahrbahnoberflächen bei Eis und Schnee ermitteln, kann die Luftquali- tät entlang von Hauptverkehrsstraßen über- wacht oder die Belegung von Parkplätzen mit E-Ladesäulen registriert werden. Wer weitere Anwendungsfälle hat oder Zustandserfassun- gen braucht, kann sich melden und ist herzlich eingeladen, Teil der Smart City Krefeld zu werden.
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Ansprechpartner:
Markus Lewitzki
Referent Digitalisierung, CDO
Telefon: 02151 86-1085 markus.lewitzki@krefeld.de
         
















































































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