Nr. 4 | Frühjahr 2023 Starker Industriestandort heute – morgen – übermorgen Seite 10 Inkubator- Programm sorgt für Rückenwind Seite 54 Nachhaltigkeits- zentrum für die Grenzregion Seite 60 Kaum Leerstand auf Krefelder Büromarkt

EDITORIAL „AUS DENKBAR WIRD MÖGLICH.“ Krefeld, den 15. März 2023 insbesondere um Fachkräfte bzw. überhaupt Arbeitskräfte. Daher ist es inzwischen geradezu elementar, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Nahezu zwei Dutzend Krefelder Unternehmen haben dies im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf getan und am Wettbewerb des Krefelder Netzwerks Wirtschaft & Familie teilgenommen; die Erstplatzierten stellen wir in dieser Ausgabe vor. Leider kam unmittelbar vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch die Nachricht aus der Zentrale von GALERIA, dass auch der Kauf- hof-Standort am Krefelder Neumarkt zu den insgesamt 52 von einer Schließung betroffenen Standorten gehört. Das ist natürlich ein schwerer Schlag für die Beschäftigten und auch für die Krefelder Innenstadt, von dem es sich aber möglichst bald zu erholen gilt. In einer Taskforce unter Leitung von KREFELD BUSINESS sollen nun Nachnutzungsideen für die Immobilie gesammelt und bewertet wer- den – wir halten Sie im INSIDER auf dem Laufenden! Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und freue mich auf Ihr Feedback und die nächsten persönlichen Begegnungen! Ihr Sehr geehrte Leserinnen und Leser, endlich ist er da, der langersehnte Frühling – und das in einem ganz besonderen Jahr: Krefeld feiert Jubiläum und seit Mitte März haben die äußerst vielfältigen Aktivitäten seitens des Stadtmarketings und vieler weiterer Akteure Fahrt aufgenommen. Einen Überblick über das Jubiläumsjahr bietet auch diese Ausgabe des INSIDER. Einen sehr wichtigen Beitrag zu 650 Jahren Stadtentwicklung hat selbstverständlich die Wirtschaft geleistet und hierbei nicht zuletzt und bis zum heutigen Tage die Industrie – immerhin hat in Krefeld das verarbeitende Gewerbe noch immer einen Anteil von rund einem Viertel an der Beschäftigtenzahl. Wir blicken auf verschiedene Pro- duktionszweige und Arbeitgeber am Industriestandort Krefeld und zeigen auf, dass selbst der Textilsektor dabei noch immer eine Rolle spielt – wenn auch in anderer Weise als zu den Zeiten von Samt und Seide. Außerdem werfen wir einen Blick auf den aktuellen Krefelder Im- mobilienmarkt. Wir schauen auf Flächen für künftige Industriean- siedlungen, auf markante Baustellen und die Ergebnisse der jüngsten Büromarktstudie. Diese zeigt, dass neu geschaffene Flächen in Kre- feld auf eine starke Nachfrage treffen und daher momentan äußerst rar sind. Vielleicht ein guter Grund für ansässige Unternehmen, bei akutem Bedarf auch die Nutzung temporärer und flexibler Büro- und Besprechungsräume, etwa im URBANWORK KREFELD in der Innen- stadt, in Erwägung zu ziehen. Doch Unternehmen stehen heutzutage nicht nur in einem Wett- bewerb um Flächen, um erfolgreich expandieren zu können, sondern Eckart Preen Leiter KREFELD BUSINESS 3

VERANSTALTUNGSHINWEISE Was, wann, wo auf einen Blick 25.04.23 18:00 Uhr Krefelder Gründerstammtisch Jeden letzten Dienstag im Monat Weitere Termine und Ort unter: www.startkrefeld.de 26.–27.04.23 polis Convention – Messe für Projekt- und Stadtentwicklung Ort: Areal Böhler, Alte Schmiedehallen, Hansaallee 321, 40549 Düsseldorf 11.05.23 16:30 Uhr Krefeld for Expats 2023 Gourmet- und Feinschmeckertour durch Krefelds Innenstadt Anmeldung unter: international@krefeld-business.de Weitere Informationen unter: www.krefeld-business.de/international-desk-marktzugang/ #krefeld-for-expats 24.05.23 CHECK IN Berufswelt Unternehmen öffnen ihre Türen und informieren über Ausbildungsmöglichkeiten Weitere Informationen unter: www.checkin-berufswelt.net 02.06.23 19:00 bis 22:00 Uhr Tango- und Bandoneonmusik aus Mar del Plata Ort: Kulturfabrik Krefeld Eintritt frei. Anmeldung nicht erforderlich. Weitere Informationen unter: www.kremar.net 13.–15.06.23 Provada Größte niederländische Immobilienmesse und Branchentreffpunkt Ort: RAI Amsterdam | Holland Complex, Europaplein 22, 1078 GZ Amsterdam 30.08.2023 RUN & FUN Krefelder Firmenlauf Ort: Krefelder Rennbahn im Stadtwald Weitere Informationen unter: www.run-fun-kr.de 07.06.23 BusinessBreakfast Viermal im Jahr der Treffpunkt zum Informieren und Netzwerken: das Krefelder Unternehmerfrühstück mit Impulsvortrag 15.06.23 18:00 Uhr Krefelder Außenwirtschaftsgespräche Thema: „Marketing und Social Media in China“ Ort: VHS Krefeld Anmeldung unter: international@krefeld-business.de 06.09.2023 Krefelder Außenwirtschaftsgespräche Spezial „India meets NRW – Sports meets Business“ Tauschen Sie sich mit indischen Geschäftspartnern aus und lernen Sie den Nationalsport Cricket live und aktiv kennen. Ort: Sportclub Bayer 05 Uerdingen e. V. Anmeldung unter: international@krefeld-business.de Alle Angaben ohne Gewähr. 5

Von Shanghai nach Krefeld Stadtplanerin Ni Tang arbeitet jetzt als Projektentwicklerin für KREFELD BUSINESS Gefragt nach ihrem Eindruck von Krefeld, antwortet sie: „Ich fühle mich hier wohl. Mir gefällt die Art und Weise, wie sich hier Altes mit Neuem verbindet.“ Das wiederum trifft sich gut, denn auch bei KREFELD BUSINESS geht es darum, Neues zu entwickeln und Bestand zu revitalisieren. Beispielsweise bei der Ertüchtigung von Brachflächen, die einer Nutzung zugeführt werden oder der Konzeption eines städtischen Gründungshauses. Dabei sieht sie sich als Teamplayerin, da nur ein Miteinander der unterschiedli- chen Professionen und Perspektiven neue städtebauliche Impulse setzen kann. „Zukunft kann man schließlich nur gemeinsam ent- wickeln.“ Wenn ihre Gedanken nicht um ihr berufliches Wirkungsfeld krei- sen und sie ihre Freizeit genießt, zeichnet Tang leidenschaftlich gerne. Mit dem Bleistift erweckt sie phantasievolle Figuren zum Leben. „Dabei kann ich gut abschalten“, so Tang, die von Kindes- beinen an eine Zeichenschule besucht hat. KREFELD BUSINESS freut sich über eine weitere neue Mitarbei- terin. Ni Tang hat zum Jahresbeginn ihre Tätigkeit bei der GGK Grundstücksgesellschaft der Stadt Krefeld mbH & Co. KG auf- genommen. In Xi An, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Shaanxi geboren, studierte die neue Projektentwicklerin von KREFELD BUSINESS Stadtplanung in ihrer Heimatstadt. Danach führte sie ihr Weg in die chinesische Metropole Shanghai, wo sie fünf Jahre in einem Architekturbüro für Stadtplanung und Land- schaftsdesign gearbeitet hat. Während dieser Zeit hat sie sich entschieden, auch fernab von China weitere Erfahrungen zu sammeln. „Da ich bereits im Studium viel über Deutschland, das für seine Stadtplanung und Architektur in China überaus geschätzt wird, gehört und gelernt hatte, stand für mich fest, wohin meine berufliche Reise gehen soll“, berichtet Tang. „Nachdem ich mich mit vielen Fallstudien zur digitalen Transformation und zu Stadtentwicklungsansätzen beschäftigt hatte, war ich neugierig, ob meine Vorstellungen von Deutschland mit den Gegebenheiten vor Ort übereinstimmen.“ Seit Oktober 2016 lebt sie in Deutschland. Zunächst paukte sie an der Ruhr-Universität Bochum Deutsch. „Das war eine große Herausforderung für mich, gehört doch Deutsch bekanntermaßen zu den eher schwer zu erlernenden Sprachen“, so Tang. Viel Fleiß und sprachliches Talent sorgten dafür, dass sie inzwischen neben Mandarin und Englisch fließend Deutsch spricht. Und so „baute“ sie ihren Master im Bereich innerstädtischer Einzelhandelsent- wicklung am Beispiel der strukturgewandelten Stadt Schwerte. Noch heute schwärmt sie von dem Studium an der TU Dortmund, „weil man dort ganz konkret schon einige Projekte angehen konnte und dabei immer die wirtschaftliche Machbarkeit unter die Lupe nahm.“ Ansprechpartnerin: Ni Tang Immobilienentwicklung Wirtschaftsflächen ni.tang@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-28 7

Besuch aus Japan in Krefeld Wirtschaftsaustausch zwischen der Großregion Tokio und Nordrhein-Westfalen nimmt weiter Fahrt auf Seit 2021 ist KREFELD BUSINESS Teil einer Initiative, die den Wirtschaftsaustausch zwischen dem Großraum Tokio (Tokyo Me- tropolitan Government) und ausgewählten Städten in Nordrhein-Westfalen unter- stützt. Dabei erfahren sowohl japanische Unternehmen bei Investitionen in Nord- rhein-Westfalen als auch vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei Investments in Japan eine besondere Betreuung. Vor diesem Hintergrund besuchte eine ja- panische Unternehmensdelegation aus dem Raum Tokio Anfang Februar Nordrhein- Westfalen. Ziel der Reise waren Einblicke in die nordrhein-westfälische Wirtschafts- struktur, in Möglichkeiten der Marktexplo- ration und einer eventuellen Ansiedlung im Großraum Düsseldorf. Die angereisten Unternehmen deckten dabei unterschied- liche Branchen aus dem Hochtechnologie- bereich ab, vom Softwareunternehmen bis hin zur Medizin- und Materialtechnik. KREFELD BUSINESS konnte am 10. Februar Masatoyo Yuge und Yoshitaka Masuda vom Unternehmen Elionix Inc. begrüßen. Das Unternehmen, das hochpräzise Material- analyseinstrumente entwickelt und fertigt, wollte sich in Krefeld über Unternehmen und Anwendungen im Werkstoffsektor informieren. Zu Beginn stand ein Austausch mit dem Krefelder Scale-up SciAps auf dem Plan, das aus dem Campus Fichtenhain he- raus mobile Prüfgeräte für Materialanalysen in der EMEA-Region vertreibt. Der darauf- folgende Besuch und der Austausch mit Professoren der Hochschule Niederrhein im Kompetenzzentrum Surface Technology Applied Research (STAR) ermöglichte einen Blick auf die Forschungs- und Entwicklungs- landschaft der Region. Zudem hinterließen i i n e h r r e d e N e u h c s h c o H l : o t o F Besuch bei der Hochschule Niederrhein (v. l. n. r.): Prof. Dr. Markus Lake, Masatoyo Yuge, Prof. Dr. Martin Deilmann, Yoshitaka Masuda und Dr. Simon Jenniches die räumliche Nähe der einzelnen Städte, die kulinarische Vielfalt und die nieder- rheinischen Landschaften einen bleibenden Eindruck bei den Besuchern aus Japan, für die es sicherlich nicht der letzte Aufenthalt in dieser Region gewesen sein dürfte. Sollten Sie sich für eine Vernetzung mit internationalen Akteuren oder ganz konkret den japanischen Markt interessieren, neh- men Sie gerne Kontakt zum International Desk von KREFELD BUSINESS auf. Ansprechpartner: Dr. Simon Jenniches International Desk Projektmanagement simon.jenniches@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-22 99

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Solche Aussagen motivieren das Inku- bator-Team. „Für wachstumsorientierte Jungunternehmen erfordert der Aufbau von Innovationskraft und skalierbaren Leistungsangeboten in der Regel zunächst zeitintensive Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Business Develop- ment. Um den Weg für nachhaltige Ge- schäftserfolge zu ebnen, unterstützen wir Gründerinnen und Gründer sehr gerne bei der Realisierung ihrer innovativen Start-up- Ideen mit unseren individuellen Frühpha- senförderungen“, betont Philipp Winkmann. Petra Rice ist sich sicher: „Diese Art der Betreuung ist ein Erfolgsfaktor.“ Ansprechpartnerin: Petra Rice Gründung Fördermittel petra.rice@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-23 Ansprechpartner: Angel Alava Pons Referent für Wirtschaft und Internationales angel.alava-pons@krefeld.de Telefon: 02151 86-1084 13

i n e h r r e d e N i t f a h c s r e m h e n r e t n U : s o t o F reduziert werden kann, hatten die Nachwuchs-Agrartechniker es damals zudem bis ins Finale des Jugend forscht-Bundeswett- bewerbs geschafft. Sie konnten dort den 4. Platz im Fachgebiet Arbeitswelt sowie einen Sonderpreis auf dem Gebiet „Mensch – Arbeit – Technik“ holen. „Alles tolle Beispiele dafür, dass Auszubildende die Konkurrenz mit Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufe nicht scheuen müssen“, zieht Dr. Ralf Wimmer Bilanz. Ganz besonders im Fachgebiet Arbeitswelt, aber – je nach Schwerpunkt des Pro- jekts – auch in den Fachgebieten Technik, Mathematik/Informatik, Physik, Chemie oder Biologie befänden sich regelmäßig auch Aus- zubildende unter den Bundessiegerinnen und Bundessiegern von Jugend forscht. „Wir freuen uns daher, wenn künftig noch mehr Unternehmen vom Niederrhein ihre Azubis zum Wettbewerb anmelden“, so Wettbewerbsleiter Dr. Thomas Zöllner. Dies biete sich manchmal regelrecht an. „In vielen Ausbildungsgängen müssen Werkstücke erstellt oder Projektarbeiten angefertigt werden. Wenn in diesem Rahmen eigene Ideen entwickelt und umgesetzt werden, die in eines der Jugend forscht-Fachgebiete passen, ist es möglich, sie als Wettbewerbsbeitrag einzureichen.“ Wenn eine Entwicklung zur Vermarktung tauge, könne dies zudem ein positives Kriterium bei der Jurybewertung sein. Auch in Ihrem Unternehmen entwickeln Azubis spannende Ideen? Weitere Informationen zu Anmeldungen, Teilnahmebedingungen und Sicherheitsvorschriften von Jugend forscht erhalten interessierte Betriebe direkt bei der Unternehmerschaft Niederrhein. www.un-agv.de „Die Jungforscherinnen und Jungforscher haben im Rahmen des Wettbewerbs eindeutig gezeigt, wie weit einen die eigenen Gedanken tragen – und wie aus kleinen Ideen große Projekte werden.“ Dr. Thomas Zöllner – Wettbewerbsleiter 15

Gesundheitsaufbau. Mit den Angeboten der Partner BARMER und FITX können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich z. B. mit einem Laufkurs, einer Beratung und rabattierten Gesundheitschecks im Vorfeld individuell vorbereiten. So gemeinsam für das Unternehmen als Team einzutreten, schafft nicht nur ein starkes Wir-Gefühl. Es verbindet, so die Überzeugung der Veran- stalter, und setzt über das Event hinaus im täglichen Tun gemeinschaftliche Kräfte frei. Beim RUN & FUN steht also eines bereits von vorneherein fest: „Das Team gewinnt.“ Team bilden und für ihre Firma an den Start gehen. Jedes Unternehmen kann beliebig viele Starterinnen und Starter anmelden. Die zu bewältigende Laufstrecke ist mit ca. 5,2 km eine Strecke, die jeder entweder laufend oder gehend leicht bewältigen kann. Die Laufzeiten der drei Schnellsten aus dem jeweiligen Laufteam werden zu einem Gesamtergebnis aufsummiert, welches schlussendlich für die Platzierung der Teams in den drei Wertungskategorien Damen, Herren und Mixed ausschlaggebend ist. Darüber hinaus werden auch Einzelwertun- gen und Sonderwertungen wie „schnellster Chef/schnellste Chefin“, „das kreativste Motto“ und „das originellste Outfit” aus- gelobt. Gemeinsam mit allen Kolleginnen und Kollegen, ganz gleich ob laufend auf der Strecke oder anfeuernd am Strecken- rand, kann im Anschluss der Sommerabend im Biergarten mitsamt Siegerehrung und Musik entspannt ausklingen. Damit alle die Lauf- und Walkingstrecke mit einem Lächeln absolvieren können, unterstützt RUN & FUN gemeinsam mit den Arbeitgebern im Vorfeld beim gezielten Podcast „Krefeld International“ China und die Zeitenwende Aktuelle Eindrücke vermittelt die neue Folge unseres Podcasts „Krefeld Interna- tional“. Ricarda Stamms, Ostasienwissen- schaftlerin beim International Desk von KREFELD BUSINESS, spricht mit Chris- tina Otte, Deputy Director Ostasien bei Germany Trade & Invest. Otte erläutert ihre Einschätzung der aktuellen Wirt- schaftslage in Fernost, gibt Tipps für den Umgang mit chinesischen Unternehmen und Behörden und erläutert Handlungs- sowie Diversifizierungsempfehlungen. Mit 60 Standorten weltweit und entspre- chendem Partnernetzwerk unterstützt Germany Trade & Invest, die Außen- wirtschaftsagentur der Bundesrepublik Deutschland, deutsche Unternehmen bei ihrem Weg ins Ausland, wirbt für den Standort Deutschland und begleitet ausländische Unternehmen bei der An- siedlung in Deutschland. Seit zehn Jahren ist die Wirtschaftsexpertin, eine von rund 400 Beschäftigten weltweit, für den Be- reich Asien und Pazifik verantwortlich und hat somit die aktuellen Entwicklungen in China und Taiwan stets im Blick. Ihre Begeisterung für den Kulturraum Asien-Pazifik hat sie bereits in der Schul- zeit entdeckt, als sie in Australien ein Aus- landsschuljahr verbrachte. Sie studierte Internationale Wirtschaftswissenschaften mit Fokus auf Asien an der Universität Passau, lernte dort Chinesisch und Thai- ländisch und ging 2007 zum Auslandsstu- dium an die Liaoning Normal University in Dalian im Nordosten Chinas. Spätestens da hatte sie die Faszination für China vollends gepackt. Privat und beruf- lich ist Christina Otte regelmäßig in China unterwegs. Christina Otte China öffnet sich: Die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen dem Reich der Mitte und Deutschland sind seit dem Ausbruch der Corona-Pan- demie Anfang 2020 erheblich beein- trächtigt. Aufgrund der Auswirkungen von COVID-19 befinden sich viele Unternehmer und Unternehmerinnen in China, aber auch in Deutschland, vor dem Problem, lange nicht im jeweils anderen Land gewesen zu sein. Christina Otte kennt sich als leidenschaftliche Kuchenbäckerin nicht nur mit chinesischem Mondkuchen aus, sondern analysiert tagtäglich mit ihrem Team die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung in der ASEAN-Region. Jetzt reinhören! Podcast „Krefeld International“ Aktuelle Folge: China und die Zeitenwende 17

Der Gesamtumsatz liegt bei rund acht Milliarden Euro. Allein in den Bereichen Chemie und Metall zählt Krefeld mehr als 9.000 Beschäftigte. Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Klimaschutz werden aktiv angegangen. Einblicke in eine Branche mit Tradition und Zukunft. Text: Daniel Boss auch der „Sonstige Fahrzeugbau“, hier insbe- sondere Siemens Mobility in Uerdingen, und der Maschinenbau, speziell die Siempelkamp Maschinen- und Anlagenbau GmbH. Beide Wirtschaftszweige haben unterm Strich mehr als 4.000 Beschäftigte. Gesamtgesellschaftliche Bedeutung unterschätzt Hinzu kommt: Industriebetriebe sind ent- lang der kompletten Wertschöpfungskette zunehmend auf externe Partner angewiesen. „Dies reicht von traditionellen Diensten wie dem Transport und der Lagerhaltung bis hin zur Beschaffung von Rohstoffen“, so Jürgen Steinmetz. „Es existiert ein engmaschiges Netz zwischen der Industrie und der Dienstleis- tungsbranche. Einen Großteil der Dienstleis- tungen bezieht das produzierende Gewerbe bei regionalen Unternehmen.“ Somit wird die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Indus- trie beim einfachen Blick in die statistischen Berichte seiner Meinung nach unterschätzt. „Denn indirekt – über die Aufträge an Dienst- leistungsunternehmen – sorgt das produzie- rende Gewerbe für eine Beschäftigungssiche- rung und -ausweitung im tertiären Sektor.“ Nicht wenige Produkte aus Krefeld sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. „Es gibt starke Marken wie den Trauben- zucker Dextro Energy und den Superabsor- ber von Evonik. Diese Produkte geben der Krefelder Industrie ein unverwechselbares Gesicht“, so Jürgen Steinmetz. „In der che- mischen Industrie werden in Krefeld aber eben auch viele Produkte hergestellt, die – für den Endverbraucher nicht sichtbar – in Smartphones, Kühlschränken oder Autos als Vorprodukte verwendet werden.“ Die Industrie macht mehr als acht Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. 19

r e g e i r K f l a R : o t o F Gemeinsam mit der chemischen Industrie gehört die Metallerzeugung und -verarbeitung zu den bedeutendsten Industriebranchen in Krefeld. „Der ist nicht am grünen Tisch entstanden“, betont der Vizepräsident. Zum anderen befassten sich die Verantwortlichen mit „Skills“, die weniger populär sind. „So be- kommen wir in letzter Zeit zum Beispiel verstärkt von der Arbeitgeberseite gespie- gelt, dass Planungskompetenzen gefragt und gewünscht sind.“ Natürlich könne man nicht sämtliche Wünsche in den Lehrplan übernehmen. „Das würde jedes Fach über- frachten bzw. nur zu einer oberflächlichen Kompetenzvermittlung führen. Fest steht jedoch, dass wir die Anforderungen der Wirtschaft im Allgemeinen und der Indus- trie im Besonderen sehr ernst nehmen und in die Weiterentwicklung unserer Lehr- und Lernangebote einfließen lassen.“ Das gilt auch für die Zeit nach Bachelor oder Master. Die kooperative Promotion und der Karriereweg zu einer Professur für Hochschulen der angewandten Wissen- schaften seien immer stärker auch als duale Qualifizierungspfade zu verstehen. „Nicht zuletzt würden wir gemeinsam mit der Industrie vor Ort gerne die regionalen Start-up-Aktivitäten auf eine langfristige Kooperationsstufe anheben“, so Professor Dr. Berthold Stegemerten. Industriebetriebe vor Herausforderungen Die Krefelder Industrie zeigt sich insge- samt stark und gesund. Doch die Heraus- forderungen sind nicht kleinzureden. „Die Krefelder Industrieunternehmen spüren die höheren Energiekosten. Zurzeit sehen mehr als drei Viertel der Industrieunternehmen in den Energiepreisen ein wesentliches Kon- junkturrisiko. Für zwei Drittel der ver- arbeitenden Betriebe sind die Rohstoff- preise ein wesentliches Geschäftsrisiko“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer. Außer- dem habe der Kampf um die Talente ange- sichts des sich noch verschärfenden demo- grafischen Wandels gerade erst begonnen. Wichtig sei die „Industrieakzeptanz“ am Standort. Mit der Initiative „Zukunft durch Industrie“ will die IHK gemeinsam mit Insti- tutionen, Unternehmen und Gewerkschaf- ten den Krefelderinnen und Krefeldern deutlich machen, wie wichtig das verarbei- tende Gewerbe für die Stadt ist – und die Bürgerinnen und Bürger für die hiesige Industrie begeistern. Ein bedeutender Punkt in diesem Zusam- menhang ist der Themenkomplex Nach- haltigkeit/Klimaschutz/Dekarbonisierung. „Die Unternehmen investieren immer mehr in diesen Bereichen“, so Jürgen Steinmetz. „Bei unseren Konjunkturumfragen fragen wir regelmäßig nach den Motiven: Für ein Viertel der Industriebetriebe ist der Umweltschutz zurzeit das Hauptmotiv für Investitionen. Zu Beginn der 2010er- Jahre lag dieser Wert immer bei 14 bis 18 Prozent.“ In der gesamten Wirtschaft habe sich in Krefeld – nach Daten von IT.NRW – im vergangenen Jahrzehnt der Anteil der Betriebe mit Umweltschutzinvestitionen an allen Betrieben mit Investitionen von 17 auf 34 Prozent erhöht. Der Anteil der Umweltinvestitionen an den Gesamt- investitionen stieg demnach von 4 auf 13 Prozent. „Für ein Viertel der Industriebetriebe ist der Umweltschutz zurzeit das Hauptmotiv für Investitionen.“ Jürgen Steinmetz Hauptgeschäftsführer IHK Mittlerer Niederrhein 21

Industrie-Vereinigung Krefeld-Uerdingen und Rheinhafen e. V. in der Presse angemerkt, bereitet uns der Zustand der Krefelder Innen- stadt erhebliche Sorge. Es leidet die Lebensqualität für die Krefelder Bürgerinnen und Bürger, die Aufenthaltsqualität für die Unterneh- men, und nicht zuletzt stellt das Image der Stadt inzwischen ein Hin- dernis für die Gewinnung von hochqualifizierten Fachkräften dar.“ Wie kann eine nachhaltige, innovative Industrie der Zukunft funktionieren? „Die Unternehmen in Krefeld sind häufig in ihren Branchen unter den Top-Unternehmen weltweit. Sie sind sehr bewusst beim Wan- del der Industrien und Märkte führend. Wenn die Stadt Krefeld ihre Aktivitäten in der positiven Begleitung der Unternehmen verstärkt, kann das gelingen. Die Industrie in Krefeld zeigt immer wieder, dass sie neben einer gut abgestimmten vernetzten Aktivität unterein- ander auch Impulse für die Entwicklung der Stadt geben kann. Die Politik ist gefordert, ein passendes positives Umfeld zu schaffen und zu erhalten.“ Der Verein existiert seit mehr als 100 Jahren – was verbindet seine Historie mit der aktuellen Situation? „Nie war die Industrie-Vereinigung Krefeld-Uerdingen und Rhein- hafen e. V. mehr gefragt als heute. Wir vereinigen die Top-Unter- nehmen in Uerdingen und am Rheinhafen. Unsere Vereinigung schafft Verbindungen auch in die Krefelder Zivilgesellschaft. Unsere Mitgliedsunternehmen haben viele Krisen gemeistert und sind auch heute gut unterwegs. Deshalb werden wir alles daransetzen, auch die nächsten Jahrzehnte als wertvoller Partner für die Krefelder Zivilgesellschaft und unsere Mitgliedsunternehmen aktiv zu sein.“ Industrie-Vereinigung Krefeld- Uerdingen und Rheinhafen e. V. Wilhelmshofallee 79-81 47800 Krefeld Wie wird der Standort Krefeld im europäischen und internationa- len Kontext wahrgenommen? info@industrie-vereinigung.de www.industrie-vereinigung.de „Die Leistung der Krefelder Unternehmen wird hoch anerkannt. Hier sind es auch Elemente, die von Städten eigentlich leicht beeinflusst werden könnten. Krefeld hat in den letzten Jahren mehrere Anläufe gemacht. Leider wirken sich starke Ankündigungen, denen halbherzi- ge Taten folgen, eher negativ auf das Image der Stadt aus. Das strahlt leider auch auf die Unternehmen negativ aus. Die Themenliste ist lang: Verkehr, Infrastruktur, Innenstadt und Beseitigen von Konflik- ten zwischen Unternehmen und der benachbarten Wohnbebauung sind nur einige der prominenten Handlungsfelder.“ g n u d l i / b r e t i e w e d . r n s h w w w . Certifi cate of Advanced Studies Entdecken Sie unsere weiterbildenden Zertifi kats- studien an der Hochschule Niederrhein:  Software Engineer  Embedded Systems Engineer  Chief Data Offi cer  Data Architect  Data Analyst 23

Transparenz und Prozesse zu optimieren und über neue Dienstleistungen erhöhte Wertschöpfung und zusätzliches Geschäft zu akquirieren. Die Digitalisierungsmatrix zieht sich dabei wie ein roter Faden durch alle Unter- nehmensebenen, der Kunde bleibt immer im Zentrum dieser Matrix. Die zugrunde liegende Systemarchitektur fußt auf Flexibili- tät, Skalier-, Erweiterbarkeit sowie einer kongruenten On-Demand-Datenbasis. Um dieses komplexe Konstrukt zu ver- anschaulichen, bietet sich ein Blick auf die Gesamtdigitalisierung des Schmelzbetriebs an, zeigt sich hier doch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Beteiligten und die Schnittstellendefinition am anschaulichsten. Im Schmelzbetrieb arbeitet die Siempel- kamp Giesserei zusammen mit dem Equip- ment-Partner „ABP Induction Systems“ aus Dortmund sowie dem Software-Partner Zorc Technologie, einem engagierten Start-up aus Neuss. Das gemeinschaftlich entwickelte Konzept bringt wesentliche Verbesserungen bei Datenaufzeichnung und -konvergenz mit sich und setzt auf eine Metallurgie-Überwa- chung und -Optimierung, die auf künstlicher Intelligenz basiert. Ein weiterer Vorteil liegt in der signifikanten Steigerung der Analyse- fähigkeiten. Darüber hinaus werden deutliche Ver- besserungen an der Ofenanlage erwartet – insbesondere im Hinblick auf Verfügbarkeit und Effizienz, aber auch geringere Produkt- toleranzen. Last but not least generiert der erhoffte Zuwachs an Nachhaltigkeit, Plan- Dirk Howe und Dr. Georg Geier führen die Siempelkamp Giesserei in die Zukunft. barkeit und Ressourcenschonung weitere Mehrwerte, die durch die „Smart Digital Factory“ nachweislich gehoben werden. Summa summarum sind es die zielgenauen Digitalisierungsebenen, die den Mehrwert ausmachen. Auf diese Weise lassen sich Prozesse nicht nur stabilisieren, sondern optimieren und die Energieeffizienz, An- lagenverfügbarkeit und die Profitabilität insgesamt steigern. Nach ihren Erfahrungen mit dem „Gesamt- digitalisierungsexperiment“ im Ofenbetrieb gefragt, sind sich die Unternehmenslenker Howe und Dr. Geier einig: „Hierbei hat sich wieder einmal gezeigt, dass wir nur interdis- ziplinär künftige Herausforderungen lösen können, um uns zukunftssicher aufzustel- len.“ Geschäftsführer Howe betont: „Unser aller Stärken und Kompetenzen in dieser Allianz bedingen kausal unseren gemeinsa- men Erfolg, einen klar definierten Plan als Ergebnis für unser neues Unternehmens- modell ‚Smart Digital Siempelkamp‘. Der Enthusiasmus und die Ideen kommen von uns allen. Zusammengenommen bringen diese etwas profitables Neues hervor.“ So klappt's auch mit der Standort- und Zukunftssicherung: Siempelkamp treibt die digitale Transformation des Unternehmens und der dazugehörigen Geschäftsmodelle voran. 25

streckte Silhouette der Industrie- und Umschlageinrichtungen des Krefelder Rheinhafens, dem ausgedehntesten Industrieareal der Stadt. Nach rechts erstrecken sich über Kilometer im Nordosten Uerdingens die Produktionsanlagen des CHEMPARKs, die Be- triebsfremde allerdings nicht eigenständig in Augenschein nehmen können. Das Handling von Gefahrstoffen erfordert naturgemäß hohe Sicherheitsmaßnahmen. Die Größe der Industriefläche lässt sich schon eher aus der Luft erfassen. Zusammen mit den Produk- tionsanlagen von Siemens Mobility dominiert die Industrie den gesamten Bereich zwischen Duisburger und Rheinufer-/Rheinhaus- ener Straße. Von der Größe her vergleichbar ist der Industriepark Stahldorf im Krefelder Süden entlang der Oberschlesienstraße zwischen Gladbacher und Anrather Straße. Outukumpu heißt der Konzern, der hier ThyssenKrupp Nirosta abgelöst hat. r e g e i r K f l a R : o t o F Fünf bis sechs Mal am Tag öffnet sich die gut 650 Tonnen schwere Drehbrücke am Eingang zum Hafenwendebecken und macht den Weg frei für einen trimodalen Güterumschlag. Die Industrie in Krefeld ist darüber hinaus vielfältig, oft eindeutig wahrnehmbar, aber zuweilen auch unauffällig. Das Tätigkeitsspek- trum reicht vom Anlagenbau bis zur Zerspanungstechnik. Indust- rieunternehmen brauchen auch künftig Raum, Lieferverkehre und Infrastruktur. Ohne wird es nicht gehen. So akzeptiert, wird der industrielle Sektor weiterhin die tragende Säule der Wertschöp- fung bleiben und eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in der gesamten Region sichern. Die Zukunft der Stadt bleibt daher eng verwoben mit der Entwicklung der Industrie. Hafen Krefeld GmbH & Co. KG Kreuzweg 64, 47809 Krefeld Telefon: 02151 4927-0 info@rheinhafen-krefeld.de www.rheinhafen-krefeld.de Der Industriestandort Rheinhafen Die Industrie beansprucht große Flächen und braucht Infra- struktur. Das gilt gerade in einem Industriehafen. Beinahe vier Kilometer sind es von der Uerdinger Rheinbrücke in südöstlicher Richtung bis zum Ende der Industriebebauung an der Grenze zur Stadt Meerbusch. Nur wenig kürzer ist das Hafenbecken mit der markanten Wendefläche, das sich ab der Hafendrehbrücke in der Mitte des bis zu zwei Kilometer breiten Industriebandes nach Südosten erstreckt. Namhafte Industrie- und Logistikunternehmen bespielen viele Hektar große Werksgelände, bieten oft hunderte Arbeitsplätze. Nur die, die vor Ort Berufliches zu erledigen haben, verschlägt es in der Regel dorthin. Der Industriehafen ist grundsätz- lich kein Ort zum längeren Verweilen, mit Ausnahme einiger Wassersportler, die die Rheinlage nutzen. Allerdings ist es durchaus sehenswert, wie weit hier die Wege sind, wie der Wirtschaftsstandort in diesem Teil Krefelds aussieht: Auch wenn's weitab ist: einfach vorbeifahren und dem unbekann- ten Hafenterrain einmal Aufmerksamkeit schenken! Im Krefelder Hafen ist die Hafen Krefeld GmbH & Co. KG zuständig für die Flächenvermarktung und managt an 7,1 Kilometern Uferkante den Umschlagbetrieb. „Der Rhein- hafen Krefeld bietet mit seinen 420 Hektar erschlossener Fläche beste Bedingungen für die Entfaltung neuer Unter- nehmensstandorte. Eine große Anzahl an Firmen profitiert bereits von den Vorzügen des Rheinhafens. Durch die zentrale Verkehrslage in Deutschland und Europa bietet der Rheinhafen Krefeld hervorragende Verkehrsanbindungen an die nationalen und europäischen Verkehrsmärkte. Mit dem Rhein als größter Wasserstraße stehen darüber hinaus für den Transport von Gütern ideale Verbindungen zu den Seehäfen und den wichtigsten Wirtschaftszentren in Europa zur Verfügung. Die optimale Anbindung der Verkehrsträger Wasser, Schiene und Straße unterstreicht die Bedeutung dieses Standortes“, heißt es auf der Website. Solche Lage- und Ansiedlungsqualitäten sind heute in Ballungslagen nur noch dünn gesät. Direkt oder zeitnah nutzbare IndustriegebietsfIächen in mindestens mittlerer fünfstelliger Quadratmetergröße, auf denen Industrieunter- nehmen angesiedelt werden können, haben sich in den letz- ten Jahren zu einem äußerst knappen Gut entwickelt. Denn die Nachfrage der Logistikwirtschaft ist und bleibt gewaltig. Auch im Krefelder Rheinhafen wurden im vergangenen Jahr- zehnt große Logistikanlagen errichtet. Damit war auch hier irgendwann der Status „Nichts geht mehr“ erreicht. Die Hafengesellschaft konnte jedoch einige Erschließungs- und Eigentumsfragen bei aufgegebenen Betriebsstandorten klären. Dadurch ergaben sich für eine Handvoll Grundstücke von maximal fünf Hektar Nutzungsmöglichkeiten für Indus- trie- und Produktionsunternehmen, die die Schienen- und Wasserumschlagsinfrastrukturen des Rheinhafens benöti- gen. Der Industriestandort Krefeld kann sich also im Osten Krefelds auf diesen Flächen noch etwas weiterentwickeln. 27

OBJECT CARPET GmbH St. Töniser Str. 84 47803 Krefeld www.object-carpet.com Seit 2019 liefert OBJECT CARPET den roten Teppich für die Berlinale, der aus recycelten Industrieabfällen und Fischernetzen besteht. Deutschland als auch im benachbarten Aus- land wie in der Schweiz, Österreich, Luxem- burg, Belgien und den Niederlanden einen ebenso guten Ruf wie jenseits des Atlantiks in den USA und in Kanada. Während der Bo- denbelags-Spezialist mit seiner Produktion, seinem Logistikzentrum und einem „Show- room“ in Krefeld ansässig ist, gibt es weitere „Produktschaufenster“ in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Zürich und Wien. „OBJECT CAR- PET“, Name der Gesellschaft und zugleich des Premium-Labels für nachhaltige Designtep- piche, sucht weitere Fachkräfte, ist weiterhin auf Wachstumskurs. „Natürlich bilden wir auch selbst aus. So suchen wir beispielswei- se in Krefeld aktuell einen Auszubildenden (m/w/d) zum Maschinen- und Anlagenführer mit Schwerpunkt Textiltechnik“, erklärt Pro- kurist und Standortleiter Siemen. Schließlich entstehen Bodenbeläge nur im Teamwork. Firmenhistorie Wie aus TOUCAN-T das Unternehmen OBJECT CARPET wurde Gründung von OBJECT CARPET im Jahr 1972 in Denkendorf bei Stuttgart durch Roland Butz und Winfried Loskant Gründung von TOUCAN-T im Jahr 1987 in Krefeld durch Roland Butz und Winfried Loskant. TOUCAN-T ist Schwesterfirma und Produktionsstandort von OBJECT CARPET. Ab März 2021: OBJECT CARPET und TOUCAN-T fusionieren zu OBJECT CARPET Unternehmenssitz: Krefeld und Denkendorf bei Stuttgart o k z t e n a J r e d n a x e A l : o t o F 29

Beschreiben Sie bitte in zwei Sätzen, wo für Sie die industriellen Wurzeln Krefelds liegen! Die Wurzeln der Industrie stecken in den vielen Menschen, die sich an unterschied- lichen Stellen und in verschiedenen Rollen früher, heute und hoffentlich auch morgen für die Industrie in Krefeld einsetzen. Diese Wurzeln sollten wir alle im Interesse von Stadt und Standort sehr sorgsam hegen und pflegen. Welche Wirtschaftszweige und Unterneh- men prägen den Industriesektor in Krefeld heute? Chemie, Metall, Maschinenbau und Nah- rung mit ihren vielen Konzern-Standorten und KMU sind wohl zumindest zahlenmäßig nach wie vor das industrielle Erfolgsquar- tett der Stadt. Daraus darf gerne ein Quin- tett oder mehr werden, spontan fallen mir da Energie und hochwertiges Recycling ein. Eine erfolgreiche Industrie ist immer auch abhängig von verlässlichen Rohstoffen, von funktionierenden Waren- und Finanzflüs- sen. Es gibt also eine Reihe von relevanten industriebegleitenden Branchen wie Logis- tik und Banken. Wenn wir über Industrie sprechen, sollten wir immer ein sensibles Geflecht sehr komplexer Branchenstränge im Kopf haben. Diese Werteflüsse enden nicht am Ortsschild Krefeld, laufen aber bei Vernachlässigung oder Innovationsstau wie ein Bypass an der Stadt vorbei – da müssen wir aufpassen und dem geschlossen ent- gegenwirken. Für welche Industrieprodukte steht Krefeld im Allgemeinen und Currenta im Besonderen? Eine Abfrage des NIERS-Instituts hat genau das vor Jahren ermittelt, an der Spitze stand danach Aspirin, das aber gar nicht in Krefeld produziert wird, es besteht mithin noch viel Aufklärungsbedarf. Bleiben wir mit der Frage im CHEMPARK: Wenn Sie mal wieder den Eiffelturm sehen, denken Sie gerne an Krefeld, denn die Farb- beschichtung enthält ganz wesentlich stabilisierende Zuschlagstoffe von Lanxess hier von unserem Standort. Gleiches gilt für die Hohenzollernbrücke in Köln. Und wenn Sie demnächst vielleicht doch noch mal eine stimmungsvolle CD auflegen, so ist auch dort das Grundmaterial Makrolon von Covestro ein Gruß aus dem CHEMPARK in Krefeld. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat jeder Krefelder täglich wohl doch mehrfach Berührung mit Produkten seiner Industrie. Das geht von Energieriegeln und Sport- equipment über Tierfutter und Wandfarbe bis zu Windeln und Zahnpasta. Oder anders ausgedrückt: Wir sind vermutlich nie mehr als einige Meter von einem Produkt entfernt, in dem etwas aus der Krefelder Industrie drinsteckt. G H O . o C & H b m G a t n e r r u C : o t o F CHEMPARK Krefeld-Uerdingen, Blickrichtung Südwest Die Currenta hat im CHEMPARK eine sehr wichtige Doppelrolle als Manager und Betreiber. Gemeinsam mit und für unsere Partnerunternehmen kümmern wir uns darum, wie das besondere Verbundsystem unserer Chemieparks auch in 10 oder 15 Jahren weiter zukunftsfest ist. Außerdem laufen bei der Currenta viele wichtige Lebensadern zusammen, sei es rund um die Infrastruktur mit ihren kilometerlangen Straßen, den Wasser-, Schienenwegen und Rohrbrücken, der Energieversorgung, der Entsorgung, der Ausbildung und – ganz weit vorne – der Sicherheit im CHEMPARK. Darüber hinaus sorgt die Currenta für den direkten Draht zur Stadt, genau das ist ja seit vielen Jahren meine eigene Aufgabe, die mir sehr viel Freude bereitet. Welchen Beitrag leistet der CHEMPARK in puncto Klimaschutz und Dekarbonisie- rung des Industriesektors? Diese richtigen und wichtigen Ansprü- che aus dem Klima- und Umweltschutz subsumieren wir in einem nachhaltigen Handeln, das ökologische, ökonomische und soziale Aspekte miteinander vereint. Schauen wir zum Beispiel auf die Produk- te der CHEMPARK-Unternehmen, die diese ständig optimieren und die in viele moderne Systeme und Zukunftstechno- logien einfließen, etwa bei Windrädern oder in der Autobranche. Schon jetzt helfen die Produkte dabei, ein Vielfaches der für die Produktion eingesetzten Energie bei der Nutzung später einzusparen. Diese Produkte kommen aus Anlagen, die dafür umwelttechnisch auf dem aktuellen Stand der Technik sein müssen. Aktuell stellen wir sogar die gesamte Energieversorgung für unsere Standorte um, weg von den fossilen und hin zu den erneuerbaren Energien. Das alles machen wir im laufenden Betrieb und Wettbewerb, was eine besondere Heraus- forderung bedeutet. Diese Herausforderungen können wir und die im CHEMPARK ansässigen Unterneh- men aber nicht allein bewältigen, sondern benötigen zum Beispiel eine moderne Stadt- verwaltung, um Genehmigungsverfahren kurz und Investitionen planbar zu gestalten. Genauso braucht es dafür eine gesellschaft- liche Grundhaltung auch in Krefeld, die unse- re Industrie als unverzichtbaren Beitrag zur Lösung der dringenden Probleme sieht und bitte nicht als deren Ursache. Nehmen wir den Klimapakt Industrie Krefeld: Dieser hat im Grunde das richtige Ziel, die gemeinsame Herausforderung Klimaschutz von Stadt und Standort auch miteinander anzugehen. Es wäre dazu dann wünschenswert, sich zunächst einmal einen Überblick über die bisherigen – ich darf sagen hervorragenden – Beiträge der vielen Unternehmen im Stadtgebiet zu verschaffen. Da würde sicherlich schon ein beeindruckendes Bild entstehen, welches man ganz nebenbei auch gut zur Standort- werbung nutzen könnte – vor allem aber als motivierendes Aufbruchssignal zu einem entschlossenen weiteren Voranschreiten auf einem sicherlich noch langen Weg. Als Direktive aus dem Rathaus heraus wäre das deutlich schwieriger und wenig einladend für Investoren. Wie wichtig ist für Currenta die Energie- sicherheit? Kurzum: überlebenswichtig! Energie be- deutet für uns nicht nur Strom, sondern zum Beispiel auch Dampf und Wärme. Steht die Dampfproduktion, hätte das immense Auswirkungen auf die Produktion, weil Anlagen dann aufwendig ab- und wieder angefahren werden müssten. Ein einfacher „Restart“ wie beim heimischen Computer funktioniert da leider nicht. Bei Currenta arbeiten wir seit rund einem Jahr mit den Unternehmen an unseren Standorten zusammen, um eine mögliche Energieman- 31

Literaturfan und als solcher spricht mir das Kästner-Zitat aus der Seele: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“. Welchen Stellenwert hat für Sie als Ver- treter von Currenta die Hochschule Nie- derrhein, die Fachkräfte für den Industrie- standort ausbildet, und wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dieser? Wir haben seit jeher eine lebendige Partner- schaft mit der Hochschule Niederrhein und sehen die hervorragenden Entwicklungen dort mit großer Freude. Die Hochschule ist im akademischen Kontext mittlerweile weit nach vorne gerückt. Das erlebe ich deutlich bei meinen Gesprächen mit renommierten Hochschulen in Aachen, Köln oder Düssel- dorf. Eine wichtige Aufgabe ist es, auch in Krefeld die Schnittstelle zwischen Wissen- schaft und Wirtschaft fluider zu gestalten. hinaus, die wir noch besser nutzen können. Als Beispiel sei das HIT-Zentrum genannt. Dort wird die Entwicklung moderner Ober- flächentechnologie vorangetrieben, wovon die Unternehmen vor Ort noch zu wenig wissen. Hier müssen wir verlässlicher zu- einanderfinden, damit solche Chancen nicht an uns vorbeigehen. Wir treffen die Hochschule aber auch immer deutlicher als führenden Partner bei gemeinsamen Anliegen; den „Haus des Wis- sens und der Wirtschaft e. V.“ als Plattform für Innovation und Nachhaltigkeit würde es ohne die treibende Kraft der Hochschule – und übrigens auch von KREFELD BUSI- NESS und der Currenta – so nicht geben. Kann der HdWW e. V. dazu beitragen, dass Krefeld als starker Industriestandort sicht- bar(-er) wird und Industriestandort bleibt? Jahr eine respektable Anzahl von Unter- nehmen für eine Mitgliedschaft gewinnen können, die uns nach dem Auftakt eine Reihe von Themenwünschen benannt haben. Unsere bisherige Roadmap mit Veranstaltungen rund um Energie und Fachkräftesicherung findet unter dem Label „W3“ (Wirtschaft, Wissenschaft, Wir) im Jahr 2023 ihre Fortsetzung mit den Schwerpunkten Gesundheit und Nachhal- tigkeit. Wichtig und anders als bei anderen Initiativen ist, dass wir die Dinge dabei nicht nur anreißen, sondern sie in diversen klei- neren Formaten auch dann noch vertiefen, wenn das nächste Top-Thema schon läuft. Wir wollen klaren Kurs halten: mit einem konkreten Themen- und Begegnungsplan, aktiven Partnern und dem Erfolgsmix aus Leidenschaft plus Professionalität. Meine Empfehlung: einfach mal vorbeischauen! Die Hochschule Niederrhein hat einige her- vorragende Angebote weit über die Ausbil- dung hochqualifizierter Nachwuchskräfte Der HdWW ist eine großartige Chance für uns alle! Der Verein hat eine dynamische Entwicklungsphase erlebt und im ersten Blick über den Rhein auf den CHEMPARK Krefeld-Uerdingen CHEMPUNKT Nachbarschaftsbüro Am Marktplatz 9 47829 Krefeld www.chempark.de 33

Die vier Saisons im Jubiläums- jahr – Frühjahrsgenuss, Festivalsommer, Herbst- leuchten und Winterklänge – werfen jeweils Schlaglichter auf Kernthemen wie Nach- haltigkeit, Innenstadt- geschehen, Wirtschaft und Kultur. l d e f e r K g n i t e k r a m t d a t S : n e n o i t a r t s u l l I Sommerprojekte inzwischen ausgewählt sind, besteht für die zweite Jahreshälfte noch die Möglichkeit, sich als Unternehmen oder Privatperson zu beteiligen: Sie möchten nachhaltig in der Stadt wirken oder Krefeld besser kennenlernen? Sie ha- ben eine besondere Geschichte zu erzählen, wollen ein spezielles Angebot bekannt- machen, eine Aktion auf die Beine stellen oder benötigen noch Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung einer besonde- ren Idee? Auf www.krefeld650.de finden Sie alles, was Sie dazu brauchen: Nutzen Sie die Teilnahme- und Kontaktoptionen, um sich zu informieren, zu vernetzen und aktiv zur Gestaltung des 650. Geburtstags unserer Stadt beizutragen. Direkt zum Veranstaltungs- kalender Was ist los im Jubiläumsjahr? Das erfahren Sie in der Eventrubrik von www.krefeld650.de. Von der großen Ballonfiesta am Osterwochenende über Märkte für Genießer bis hin zu vielen Konzerten, Rundgängen und Co. können Sie Krefeld aus ganz neuen Blickwinkeln erleben. dem Platz an der Dionysiuskirche und auf dem historischen Markt in Uerdingen. Neben Schwimmkursen für Kinder werden auch freie Schwimmzeiten angeboten. Das Wandermuseum, das in einem Container untergebracht ist, geht am 17. August auf dem Joseph-Beuys-Platz an den Start. Die Besucherinnen und Besucher können sich dort über Stationen der Stadtgeschichte und bedeutende Krefelder Persönlichkeiten informieren. Der Container mitsamt beweg- lichen Elementen soll danach an verschiede- nen Orten zum Einsatz kommen und steht ebenfalls über das Jubiläumsjahr hinaus zur Verfügung. Schon vor dem „Festivalsommer“, der im zweiten Quartal anläuft, stehen auch erste größere Veranstaltungen auf dem Programm des Stadtjubiläums. Die Ballon-Fiesta am Osterwochenende soll den feierlichen Auf- takt zu „650 Jahre Krefeld“ bilden. Claire Neidhardt hofft auf ein „beeindruckendes Schauspiel in luftiger Höhe“, wenn der eigens gefertigte Krefelder Jubiläumsballon von anderen Ballonfahrern über den Himmel gejagt wird – sofern das Wetter mitspielt. Am Abend des 8. April soll es zudem auf festem Grund an der Krefelder Rennbahn ein „Ballonglühen“ geben, bei dem die Ballone im Takt der Musik leuchten. In der zweiten Jahreshälfte warten „Herbstleuchten“ und „Winterklänge“ auf die Krefelder Bürgerinnen und Bürger und Besucherinnen und Besucher. Während die ersten geförderten Bürgerprojekte bereits im Frühjahr umgesetzt wurden und die 35

stimmen. Statt einer herkömmlichen Besetzung einzelner Positio- nen mit bestimmten Personen arbeiten wir mit Rollen, die je nach Projekt und Produkt von unterschiedlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern agil eingenommen werden können. vornehmen. Deren Sicherheitsverantwortliche nehmen die Messun- gen vor. Konkret handelt es sich um Sicherheits-, Brandschutz- und Umweltbeauftragte von Städten und Gemeinden, TÜV oder Berufs- genossenschaften. Für welche Unternehmen und welche Branchen sind Sie tätig? Aus welchem Einzugsbereich kommen Ihre Kunden? Wie viele davon sind Krefelder Unternehmerinnen und Unternehmer? Unser klassischer Kunde kommt aus dem Maschinenbau. An uns stellt er die Anforderung, seine Maschine bedienen, steuern und regeln zu können. Für ihn ist von zunehmender Bedeutung, die Maschine an weitere IT-Dienste anzubinden. Speziell im Bereich der Messtechnik sind wir ein Ausrüster für Arbeitssicherheit und Si- cherheitsingenieurinnen und -ingenieure. Darunter finden sich auch Krefelder Unternehmen – wenn auch wenige, da unser Kundenkreis national und international verortet ist. Speziell für diese Zielgruppen und deren Anforderungen wurde das leicht zu handhabende BAPPUevo Ende der 90er-Jahre in Krefeld entwickelt und seitdem kontinuierlich an die neuen Herausforde- rungen im Arbeitsschutz angepasst. Da stecken neben Forschung und Entwicklung auch ganz viel Fun und Leidenschaft drin. Hier könnte man sagen: „Wer hat's erfunden?“ gilt nicht nur für die Schweiz. Aber Patente melden wir in der Regel nicht an, da wir meist im Kundenauftrag arbeiten. Stichwort Unternehmensentwicklung – wo wollen Sie in drei beziehungsweise fünf Jahren stehen? Insbesondere vor dem Hin- tergrund des angestrebten Ziels der Zertifizierung Ihres Quali- K L E : o t o F ELK-Gesellschaft für Erstellung, Layout und Konzeption elektronischer Systeme mbH Gladbacher Straße 232 · 47805 Krefeld Telefon: 02151 78886-0 · www.elk.de tätsmanagement-Systems sowie der Marktreife Ihrer Internet-of- Things-Messtechnik und von BAPPUnow. Bitte erklären Sie dabei auch kurz, was hinter den jeweiligen Begriffen steckt. Zunächst möchten wir mit der Zertifizierung unseres Qualitätsma- nagement-Systems unseren Qualitätsgedanken auch nach außen hin sichtbar machen. Das wollen wir aber mit möglichst vielen digitalen Prozessen erreichen, um ein interaktives und schlankes System im Unternehmen zu etablieren. Daher wird auch über den Stichtag der Zertifizierung hinaus dieser Wandlungsprozess in den nächsten Jahren kontinuierlich weitergeführt. Auf Produktebene ist unsere Cloud-Applikation „BAPPUnow“ zur Verwaltung und Datenauswer- tung mit der von uns entwickelten Messtechnik eines der zentralen Themen in den nächsten Jahren. 37 Wer arbeitet bei Ihnen? Entwicklungsingenieure für Hard- und Software, Projektmanager, Produktdesigner, Techniker für Prototypenbau, Testing und Fer- tigung arbeiten bei uns. Tatsächlich muss ich an dieser Stelle nicht gendern. Mit einer Auszubildenden konnten wir im letzten Jahr ihren Abschluss zur Industriekauffrau feiern. Wie gelingt Fachkräfte-Recruiting von heute und welche Fähigkei- ten müssen Fachkräfte mitbringen, die für ELK arbeiten wollen? Wir suchen Fachkräfte mit Teamgeist und dem Willen zum eigenver- antwortlichen Handeln. Wir setzen auf „Mitarbeiter werben Mitarbei- ter“; darüber hinaus gehen wir den klassischen Weg über Jobportale. Was genau hat es mit dem Arbeitsplatzanalysegerät „BAPPUevo“ auf sich? Wer ist Anwender, wer nimmt damit Messungen vor? Das Multimessgerät nutzen Kunden aus Verwaltung und Industrie, die damit „Orientierungsmessungen von gesundheitsrelevanten Umgebungsmerkmalen“ wie Licht, Luft, Lärm, Feinstaub und mehr

Eine neue Generation übernimmt Stabwechsel: Für die Unternehmensnachfolge gibt es keine Musterlösung Wie überall steht auch am Niederrhein in zahlreichen Unternehmen die Regelung der Nachfolge an, weil die aktuelle Unterneh- mensführung die Verantwortung in andere Hände übergeben möchte. Die ausschlag- gebenden Auslöser sind vielfältig: Die selbst gesteckte oder die der üblichen Renten- regelung entsprechende Altersgrenze rückt näher, die Gesundheit spielt nicht mehr so mit, die nächste Familiengeneration will Ver- antwortung übernehmen – oder eben auch nicht –, die Veränderungen in der Branche verlangen nach neuer Ausrichtung und Kapitaleinsatz, die Prioritäten der Lebens- planung haben sich verschoben oder das Verlangen nach einer beruflichen Neuorien- tierung lässt sich nicht mehr überhören. Die Nachfolgeregelung ist ein komplexes Vor- haben und geht nicht selten mit der einen oder anderen Herausforderung einher. Für die Unternehmensnachfolge gibt es keine „Musterlösung“ – es ist ein individueller Weg, der möglichst zum richtigen Zeitpunkt beschritten werden sollte. Das Thema wird uns in diesem Magazin auch in den nächsten Ausgaben begleiten. Zum Beginn des Jahres 2023 stand im Hause IVT – Ilbertz Veranstaltungstechnik ein Führungs- und Generationenwechsel an: Der langjährige Mitarbeiter Marco Werschbröcker übernahm die Geschäfte von Gregor Ilbertz. Er hatte hier vor Jahren seine Ausbildung durchlaufen und weiß, worauf er sich einlässt. Am Qualitätsstan- dard des Sound- und Beleuchtungsangebots für Veranstaltungen möchte er festhalten, aber dabei noch innovativer werden. Als zuständiger Ausbildungsleiter und nun auch Chef ist eine ausgezeichnete Lehre für ihn weiterhin ein zentrales Element im Perso- Nachdem er im Alter von sechzehn Jahren ein Praktikum bei IVT – Ilbertz Veranstaltungstechnik GmbH absolviert hatte, gab es in puncto Berufswunsch keine Alternativen mehr für ihn: Marco Werschbröcker wurde Azubi, dann geschätzter Mitarbeiter und zum Jahresbeginn 2023 Geschäftsführer der Ilbertz Veranstaltungstechnik GmbH. nalmanagement. Was für „Radio Ilbertz“ vor nahezu fünfzig Jahren anlässlich eines Radrennens entlang der vier Krefelder Wälle mit ersten Experimenten an der Schnittstelle von Schreinerarbeit und Laut- sprechertechnik begann, entwickelte sich ab 1997 zur Anlaufstelle in allen Belangen rund um die professionelle technische Be- gleitung von Veranstaltungen jedweder Art. In jenem Jahr übernahm Gregor Ilbertz das von seinem Vater und Großvater ins Leben gerufene Geschäft und baute es zur heute bekannten Marke Ilbertz Veranstaltungs- technik, kurz IVT, aus. Seit über 25 Jahren begleitet IVT lokale und überregionale Unternehmen, Kommunen und Institu- tionen sowie bedeutende Marken – ob mit kleiner Technik bei Vorträgen, bei Präsenta- tionen per Beschallungsanlage, Video- und Medientechnik oder bei großen Auftritten von Bands und Symphonieorchestern mit Konzertbühnen und komplexen Lightshows – immer mit einem hohen Qualitätsan- spruch. Daran will Marco Werschbröcker festhal- ten. „An der fachlichen und kundenorien- tierten Aufstellung von IVT verändert sich nichts.“ Die Firma stützt sich weiterhin auf Ansprechpartnerin: Petra Rice Gründung Fördermittel petra.rice@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-23 die bekannten drei Säulen: klassische mobile Veranstaltungstechnik, Festinstallationen technischer Ausstattung in Konferenz- und Sitzungsräumen sowie Vertrieb von High-Class-Arbeitsgeräten als regionaler Stützpunkthändler. Ein einzigartiger Dienst- leistungs-Mix aus kreativem Know-how, Er- fahrung und Top-Equipment.“ Ein Jahr steht Gregor Ilbertz seinem Nachfolger beratend und unterstützend zur Seite, bis er dann zum Jahresende 2023 ganz aus dem Betrieb ausscheiden wird. Steht auch bei Ihnen das Thema Nachfolge an? Gerne begleiten wir Sie bei diesem Prozess. h t a r E n o m S i : o t o F 39

Kategorie „Mittelstand“ | Platz 1 Bönders GmbH Spedition Als Teil der B+K Group bietet die Bönders GmbH Spedition mit 396 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sämtliche Logistik-Dienst- leistungen aus einer Hand. Das Krefelder Traditionsunternehmen bespielt 158.000 m² Lagerfläche und bringt täglich 150 Lkw auf die Straße. Bönders steht für Kontraktlogistik, Transport und IT-Lösun- gen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Spannungsfeld zwischen Prozess, IT und Organisation und gehört zu den Mitglie- dern „Klimafreundlicher Mittelstand“. Und weshalb hatte Bönders die „Nase vorn“? Weil die Jury des „Krefelder Netzwerks Wirtschaft & Familie“ sich beim Vor-Ort-Be- such von den belegschaftsfreundlichen Rahmenbedingungen über- zeugen konnte. Dies brachten Videos, die die Mitarbeitenden eigens angefertigt hatten, eindrucksvoll zum Ausdruck. Flache Hierarchien und jederzeitige Ansprechbarkeit der Führungskräfte runden das vorbildliche Mindset ab. Gleichermaßen angetan zeigte sich die Jury von der Offenheit der Geschäftsführung für neue Ideen und individuelle Möglichkeiten. Gleichzeitig ist es den Personalverant- wortlichen wichtig, der Belegschaft auch zu erklären, weshalb die eine oder andere Maßnahme eben keine Option darstellt. Ferner gibt es im Unternehmen eine Mitarbeiterin für Gleichstellung. Und last but not least die Möglichkeit zum Job- und Topsharing (Führen in Teilzeit). Kurzum: Die Familienfreundlichkeit hört bei Bönders nicht an der Lkw-Tür auf. „In Zeiten des Fachkräftemangels werden berufstätige Väter und Mütter gleichermaßen gebraucht, damit die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben. Und die auch gerade bei der Familienorganisation erworbenen Skills wie Veränderungs- und Entscheidungsfähigkeit, Empathie und Stress-Resilienz zahlen ein auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Team, die Unternehmenskultur und das Betriebsklima. Daher gilt es insbesondere in Krefeld, die viel zu niedrige Frauenerwerbstätigenquote zu heben. Familienfreundliche Rahmenbedingungen sind dabei ein wesentlicher Stellhebel.“ Kerstin Abraham Vorständin und Arbeitsdirektorin der SWK Stadtwerke Krefeld AG Kategorie „Mittelstand“ | Platz 2 Baumer hhs GmbH Die Baumer hhs entwickelt und montiert innovative Systeme für Klebstoffauftrag und Qualitätskontrolle. Vertrieb und Technik unterstützen die Anwender in allen Fragen der Systemkonfigura- tion, Wartung und Instandhaltung. Seit über 30 Jahren am Markt, ist Baumer hhs spezialisiert auf industrielle Anwendungen. Diese werden in der Faltschachtelherstellung ebenso eingesetzt wie in der Wellpappenproduktion, Endverpackung und Druckweiterver- arbeitung. Der Klebstoffspezialist an der Adolf-Dembach-Straße verfügt über einen weiteren Standort in Berlin und ein weltweites Vertriebsnetz. Warum Baumer hhs „aufs Treppchen“ kam: Ebenso wie im Fall der Erstplatzierten überzeugten die Videos die Jury, die vor Ort genau das vorfand, was in der Bewerbung hervorgehoben wurde. Das Preisgeld wird in ein familienfreundliches Projekt fließen. 41

Kategorie „Kleinunternehmen“ | Platz 2 Scholz & Offermann Steuerberatungsgesellschaft mbH Scholz & Offermann Steuerberatungsgesellschaft mbH: Mehr Frauenpower geht nicht, ist das Kleinunternehmen doch zu 100 Prozent weiblich aufgestellt. Steuerberaterin Anja Offermann und ihr Team sind sich einig: „Bei uns läuft es nur, weil wir familienfreundlich sind.“ Offermann betreibt seit mittlerweile neun Jahren die Scholz & Offermann Steuerberatungsgesellschaft mbH und war zuvor einige Zeit in der Finanzverwaltung tätig. Die Scholz & Offermann Steuer- beratungsgesellschaft hat sich auf das Handwerk spezialisiert. Aus diesen Gründen gab's Platz 2: Die Akteurinnen der Steuerbe- ratungsgesellschaft Scholz & Offermann haben ein ganzes Bündel verschiedener Maßnahmen geschnürt – abwechslungs- und ein- fallsreich. Die eigene private Situation hat dazu geführt, dass die Akteurinnen unkonventionelle Wege und Lösungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefunden haben. „Die Qualität der Einreichungen ist im Laufe der Jahre stetig besser geworden. Spätestens seit Pandemiebeginn haben die Wirtschaftstreibenden erkannt, dass Homeoffice allein noch keine Familienfreundlichkeit ausmacht. So wie ‚Familie‘ immer vielfältiger geworden ist, so hat auch Familienorientierung viele Gesichter und reicht von Elternzeit über ‚Pflegende Angehörige‘ bis hin zum Jobsharing.“ Eckart Preen Leiter von KREFELD BUSINESS Kategorie „Kleinunternehmen“ | Platz 3 ELK Ingenieurbüro GmbH Das Unternehmen ELK Ingenieurbüro für Elektronik, 1981 von Norbert Esch, Udo Lieser und Horst Kremer gegründet, wird seit 2016 von Axel Stamm in die Zukunft geführt. Seit 2000 ist das Unternehmen von 15 auf 33 Mitarbeitende angewachsen. Die ELK GmbH entwickelt und vertreibt praxisgerechte Hardware-Lösun- gen für den passgenauen Einsatz. Hat ein Kunde eine Produktidee, bearbeitet diese das Ingenieurteam von den ersten Entwürfen über Prototypen bis hin zum fertigen Serienprodukt. Der 3. Platz ging an das ELK Ingenieurbüro für Elektronik, weil, so die Laudatio, „hier die Familie ins Unternehmen integriert wird und nicht nur das Unternehmen in die Familie“. So erhalten alle, die es wollen, statt eines Job-Tickets sogar ein Familien-Ticket. Die Ein- richtung von Multifunktionsräumen sorgt für ein Warm Welcome für Kind und Hund. „Es ist kein Luxus, Freiräume zu schaffen“, so das Unternehmens-Credo. 43

Wissens und der Wirtschaft e. V. (HdWW). Der HdWW e. V. wiederum beabsichtigt, aktuelle gesellschaftliche Herausforderun- gen im Miteinander von Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtgesell- schaft zu diskutieren und dafür partizipativ Lösungsansätze zu ent- wickeln – insbesondere im Bereich des Fachkräftemangels, in dem es darum geht, „stille Reserven“ zu aktivieren, das heißt, die evident niedrige Frauenerwerbstätigkeit in Krefeld zu heben. Wer als Karriere-Booster ab Herbst 2023 aktiv werden will, der meldet sich bei Dr. Inge Röhnelt, Projektleiterin des Mentoren- Programms „Als Frau in Führung gehen“. Dr. Inge Röhnelt info@roehnelt-coaching.de Telefon: 0152 34 79 18 43 r e t u e R - n e s u a h r e g n A t e r g e n n A : o t o F Die Stimmung stimmt: Mentee Sarah Luther (l.) und Mentorin Sabine (r.) Weber hatten sich beim ersten Zusammentreffen schon viel zu sagen. i n e h r r e d e N i t f a h c s r e m h e n r e t n U : o t o F Ella Seel, Personalerin mit Führungsverantwortung der Pierburg GmbH aus Neuss (links), wird künftig der 25-jährigen Hannah Brock- mann (2. v. l.) zur Seite stehen. Auch Michael Vössing, Geschäftsführer und Werksleiter der Venator Uerdingen GmbH in Krefeld (rechts), hat seine künftige Mentee kennengelernt: Er wird die 24-jährige Meret Kuhn (2. v. r.) von nun an auf ihrem Karriereweg begleiten. Kurz informiert Leading Ladies in Town (LLiT) gegründet am 2. Oktober 2021 Ziel des Netzwerks: Vernetzung lokaler Unternehmen mit topqualifizierten Frauen und Gewinnung von künfti- gen Leading Ladies, Mentoring für Future Leading Ladies Initiatorinnen und Initiatoren: Kerstin Abraham, Mario Bernards, Heike Hinsen und Dr. Inge Röhnelt Status quo: Derzeit sind bereits rund 170 Frauen und Männer aus Wirtschaft, Politik, Bildung, Sport und Kultur über „LLiT“ miteinander vernetzt. www.llit-krefeld.de linkedin.com/company/llit-krefeld 45

ching statt, um die jungen Menschen bei der Entscheidungsfin- dung und auch der späteren Umsetzung bei Aspekten wie Lern-, Zeit- und Stressmanagement zu unterstützen. Sind am Ende des ersten Ausbildungsjahres Unternehmen, Berufsschule und Aus- zubildende:r überzeugt, dass ein paralleles Studium leistbar ist, kann eine Bewerbung für einen Studienplatz erfolgen. Das regu- läre Studium startet mit dem zweiten Ausbildungsjahr und wird dank der Anerkennung von ca. 40 (von insgesamt 180) Credits durch die parallele Ausbildung verkürzt. Ein großer Vorteil von SiA ist dabei auch, dass die Anzahl der zu belegenden Module je Semester flexibel und individuell angepasst werden kann. Somit kann der Lebenssituation der Auszubildenden und den Rahmen- bedingungen des Unternehmens Rechnung getragen werden. Es fallen keine Studiengebühren an. Die Ausbildung wird, je nach Modell, regulär nach zwei bis drei Jahren abgeschlossen. Anschließend können die Auszubildenden in Ihrem Unternehmen, in einem untereinander individuell ver- einbarten zeitlichen Rahmen, bis zum Abschluss des Studiums weiterarbeiten. So bilden Sie die Fach- und Führungskräfte von morgen im eigenen Unternehmen aus und binden diese nicht nur zeitlich begrenzt, sondern auch durch langfristige Perspektiven. Die Studienintegrierende Ausbildung ist ein starkes Konzept zur Attraktivitätssteigerung der betrieblichen Ausbildung, welches aufgrund der vielfältigen Umsetzungsmöglichkeiten individuell angepasst werden kann und durch geeignete Beratungs- und Coaching-Aktivitäten flankiert wird. Interesse geweckt? Beratungstermine und weiterführende Informationen erhalten Sie hier: Berufskolleg Kaufmannsschule SiA-Koordinatorin Anne Reykers anne.reykers@bkkms.de www.kaufmannsschule.de www.sia-nrw.de Festlegung Zeitplan Studienintegrierte Ausbildung Duales Studium nach einem Jahr Vorteil: hilft Unentschlossenen vor Ausbildungsbeginn Studienmodule sind flexibler und individuell anpassbar Vorteil: reduziert Leistungsdruck fest vorgegebener Plan Unterstützung individuelles Coaching und Gruppentreffen nicht vorgegeben Kosten & Bindung ca. 300 €/Semester, keine Bindung Vorteil: Kostenersparnis relativ hohe Gebühren (ca. 300 €/Monat) ggfs. Vertragsbindung Überprüfung Leistungsfähigkeit & Belastbarkeit während des 1. Ausbildungsjahres Vorteil: bessere Einschätzung vor Beginn der Ausbildung Anrechnung der Ausbildung im Studium Ja > ca. 40 Credits Vorteil: höhere Ausbildungsattraktivität keine Abschluss Universität; Bachelor of Science Fachhochschule; meist Bachelor of Arts 47

Unternehmergeist zahlt sich aus. Wir suchen die interessantesten Gründungen der letzten zwei Jahre. Mit welcher Geschäftsidee beweisen Sie Mut und Unternehmergeist? Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen gibt's unter www.krefeld-business.de Ein Wettbewerb von

Auf dem Weg zum Gigabit: Digitalisierung braucht Infrastruktur Gebündelte Informationen zur Breitbandversorgung hält die KREFELD BUSINESS-Unterseite „GIGABIT KREFELD“ bereit. „Mit einem Klick“ können sich Interessierte dort informieren, wie der Breitband-Ausbau in Krefeld voranschreitet, wie der Glas- faser-Anschluss gelingt und wie Glasfaser ins heimische Wohn- zimmer, Unternehmen oder den eigenen Verein kommt. Darüber hinaus ermöglicht die Website einen Überblick über in Krefeld aktive Telekommunikationsunternehmen und deren Glasfaser- Angebote. „Die Vorteile von Glasfaser sind zahlreich“, betont Rafael Mark- wald, Krefelds Koordinator für digitale Infrastruktur, und kon- kretisiert: „Allem voran werden damit die höchsten Bandbreiten übertragen. Große Datenmengen können schnell verarbeitet werden. Darüber hinaus gehören Verluste der ‚bestellten‘ Band- breite der Vergangenheit an. Sowohl im Up- als auch im Down- load-Bereich erhält die Kundschaft exakt die bestellte Leistung. Charakteristisch für Glasfaser ist zudem, dass es sich um eine verlässliche und widerstandsfähige Technik handelt, die weitest- gehend abhörsicher ist.“ Beim Ausbau der Glasfaser-Netze arbeiten die Krefelder Akteu- re mit dem Kompetenzzentrum Gigabit.NRW zusammen, das durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gesteuert wird. Dessen Aufgabe ist es, den Ausbau zukunftsfähiger Breitbandnetze in NRW nachhaltig voranzubringen. Dr. Jürgen Kaack, Regional- berater bei Gigabit.NRW, begrüßt die neue digitale Plattform Krefelds, „weil sie dazu beitragen kann, den Ausbau der Glasfa- ser-Netze im Wettbewerb weiter zu intensivieren. Insbesondere der eigenwirtschaftliche Infrastruktur-Ausbau bietet die Chance auf eine schnellere flächendeckende Versorgung mit Glasfaser- Anschlüssen und verbessert so die Möglichkeiten zur effizienten Digitalisierung. Gigabit.NRW wird die Stadt Krefeld weiterhin beratend unterstützen und aktuelle Breitband-Versorgungsdaten bereitstellen.“ Digitalisierungsdezernent Eckart Preen appelliert an die Bürge- rinnen und Bürger, von den Möglichkeiten des Glasfaser-Ausbaus Gebrauch zu machen: „Nun ist proaktives, eigenverantwortliches Handeln eines jeden Einzelnen gefragt und der Entschluss, Glas- faser legen zu lassen. Ein ‚Ja‘ zur Glasfaser trägt schließlich zur Wettbewerbsfähigkeit Krefelds bei.“ Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie sich für einen Glasfaser- anschluss interessieren oder weitere Informationen rund um das Thema wünschen. Ansprechpartner: Rafael Markwald Koordinator für digitale Infrastruktur rafael.markwald@krefeld.de Telefon: 02151 86-1086 51

Wohin die Reise genau gehen wird, das wissen die neugierigen und engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch noch nicht. Eigentlich ist der Prozess das Ziel. n e ß i v e M n i r t a K : o t o F Ideen für nachhaltiges Wirtschaften in Krefeld MITWIRKUNG: Nachhaltigkeit gemeinsam gestalten Die 4-teilige Workshop-Reihe MITWIR- KUNG setzt sich seit einem halben Jahr mit nachhaltigem Wirtschaften in Krefeld auseinander. Sie versteht sich als Experi- ment, dessen Ausgang weiterhin noch nicht prognostiziert werden kann. Angestrebt wird ein gemeinschaftlich erarbeitetes Er- gebnis, das einen klaren lokalen Bezug hat, eine spürbar nachhaltige Wirkung entfaltet und bestenfalls Lern- oder Nachahmungs- effekte mitbringt. Zu den Workshop-Terminen kommt eine feste Gruppe zusammen, bestehend aus Mitarbeitenden von Krefelder Unterneh- men, Selbstständigen und Gründerinnen und Gründern. Gemeinsam mit Anna Appen- zeller und Adrian Bierholz von KREFELD BUSINESS entwickeln sie in einem koopera- tiven und kreativen Prozess ein nachhaltiges Projekt oder Produkt. Die Veranstaltungs- orte wechseln jeweils und eröffnen so immer wieder neue Perspektiven. Die Resonanz und engagierte Teilnahme der vergangenen Monate haben gezeigt, dass dieses Format und ein derart offen formuliertes Projekt in Krefeld auf großes Interesse stoßen. In den ersten beiden Workshops wurde zunächst der Begriff „nachhaltiges Wirtschaften“ als Basis für die weitere Arbeit definiert und eine gut gefüllte Liste mit sehr unterschiedlichen Projektideen angelegt. Nun wird es konkret: Im dritten Workshop wird das eigentliche Projekt oder Produkt festgelegt, das die Gruppe anschließend gemeinsam im Detail entwickeln und bearbeiten wird. Dafür fin- det ein Ressourcenabgleich statt: Wie sind die beruflichen Hintergründe, wer bringt welche zeitlichen und handwerklichen Ressourcen mit? Sind diese Fragen geklärt, kann die eigentliche Arbeit beginnen. Unter- stützung erhält die Gruppe in der konzep- tionellen Ausarbeitung von Marcel Beging (www.machdenker.de), der gemeinsam mit Katrin Mevißen (Kreativagentur SP!N) die Workshops anleitet. „Wenn diese Runde weiterhin so erfolg- reich läuft und wir es gemeinsam schaffen, die Idee von nachhaltigem Wirtschaften in ein konkretes, wahrnehmbar wirkendes Projekt oder Produkt übersetzen zu können, werden wir in diesem Jahr noch eine zweite Runde starten. Interessierte gibt es schon!“, freuen sich Adrian Bierholz und Anna Ap- penzeller. Wer sich also angesprochen fühlt und Lust hat, Teil der nächsten Workshop- Runde von MITWIRKUNG zu sein, kann sich einfach per E-Mail an mit.wirkung@krefeld-business.de wenden. Ansprechpartnerin: Anna Appenzeller Healthy Building Network Nachhaltigkeit & Wirtschaft anna.appenzeller@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-25 Ansprechpartner: Adrian Bierholz Immobilienentwicklung Wirtschaftsflächen adrian.bierholz@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-27 53

l l o n e V e u h c s h c o H s y t n o F Projektteilnehmende im Living Lab „Healthy Spaces – Gesunde Räume“ an der Hochschule Rhein-Waal Kurz erklärt: Kreislaufwirtschaft Ziel einer Kreislaufwirtschaft ist die Vermeidung von Abfällen. Erreicht wird dies durch die Wiedernutzung von Produktkompo- nenten und Materialien nach der Nutzungsphase von Produkten. Bei der Wiedernutzung sollen diese aber nicht einer schlech- teren Nutzung (Downcycling), sondern bestenfalls einer besseren Verwendung zugeführt werden (Upcycling), um verwendete Komponenten und Materialien bestmöglich einzusetzen und insgesamt ressourcenschonender zu wirtschaften. Diese Idee bedarf einer ganzheitlichen Betrachtung von Wertschöpfungsketten und einer vermehrten Abstimmung beispielswei- se zwischen Produzenten und Recyclingunternehmen über Möglichkeiten des Produktrecyclings. Idealerweise sollten Produkte von vornherein so entwickelt werden, dass sie leicht zerlegbar und verwendete Materialien in der Aufbereitung trennbar sind. Unter dem Stichwort „Refurbishing“ wird dies im Elektronikbereich teilweise schon in der Breite angewendet. Coaches bearbeitet werden. Durch den un- mittelbaren Austausch zwischen den Akteu- ren können Herausforderungen kollaborativ angegangen werden, Lerneffekte innerhalb der eigenen Organisation treten ein, spezi- fische internationale Projekterfahrung mit weiteren Akteuren kann aufgebaut werden und nicht zuletzt lernen Unternehmen mögliche zukünftige Fachkräfte direkt in der praktischen Projektarbeit kennen. Möglich geworden ist dieses Projekt durch die Bewilligung eines Zuschusses aus dem Regio Deal Nordlimburg: ein Novum, da es sich um ein ursprünglich nationales nieder- ländisches Förderprogramm handelt, das nun auch grenzüberschreitend eingesetzt wird. Somit zeigt diese Förderung, dass man gewillt ist, Herausforderungen, die eine gesamte grenzüberschreitende Region betreffen, gemeinsam anzugehen sowie das Vertrauen in die über Jahre gewach- sene sehr gute Zusammenarbeit zwischen deutschen und niederländischen Partnern. Projektpartner sind neben der Fontys Hoch- schule Venlo (Projektleitung) unter anderem die Hochschule Niederrhein, die RWTH Aachen, die TU Delft, die Wirtschaftsförde- rung Kreis Viersen und weitere Akteure aus Wissenschaft, Unternehmensverbänden und der öffentlichen Hand auf deutscher und niederländischer Seite. Auch KREFELD BUSINESS ist Teil des Projektkonsortiums und stellt die Verbindung zur lokalen Wirt- schaft her. Das Euregional Sustainability Center ist somit sowohl für Unternehmen der Baubranche als auch für produzierende Unternehmen inklusive vor- oder nachgela- gerter Stufen in der Wertschöpfungskette interessant. Wenn Sie sich für das Projekt oder sogar eine aktive Mitarbeit interessie- ren, sprechen Sie uns gerne an. Ansprechpartnerin: Anna Appenzeller Healthy Building Network Nachhaltigkeit & Wirtschaft anna.appenzeller@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-25 Ansprechpartner: Dr. Simon Jenniches International Desk Projektmanagement simon.jenniches@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-22 : s o t o F 55

KREFELD BUSINESS und die Industrie- und Handelskammer Mittle- rer Niederrhein wollen einzelne Gewerbegebiete genauer betrachten und mit dortigen Gewerbetreibenden in Dialog treten. In Vor-Ort- Gesprächen geht es darum, aus berufenem Munde zu erfahren: Was „läuft“ gut im Gewerbegebiet, wo gibt es aus Sicht der ansässigen Unternehmer noch Verbesserungspotenziale im Areal und welche lokal beeinflussbaren Themen treiben diese momentan um? Wo sehen die Gewerbetreibenden aktuell Förderbedarfe, sowohl für ihr Unter- nehmen als auch für das Gewerbegebiet insgesamt, und wie können KREFELD BUSINESS und IHK dabei unterstützen? Den Anfang des neuen Formats „Dialogrunde Wirtschaft“, das auf andere Gewerbegebiete übertragen und damit ausgeweitet werden soll, macht das Gewerbegebiet Hüls. „Da jedes Gewerbegebiet ein individuelles Gepräge, eine unterschiedliche Historie und damit teil- weise vollkommen andere Bedarfe hat, werden wir für verschiedene Gewerbegebiete Dialogrunden anbieten. Dabei sind Herangehens- weise und Zielsetzung deckungsgleich. Wird dieses Vernetzungs- und Austauschangebot von den Unternehmerinnen und Unternehmern gut angenommen, werden wir diese Runden verstetigen“, erklärt Eckart Preen, Leiter von KREFELD BUSINESS. Und so stand am 22. März 2023 abends in den Räumlichkeiten der Laufenberg GmbH in Hüls der Auftakt an. Zahlreiche Gewerbetrei- bende waren dabei mit von der Partie. Nach einer Besichtigung der Produktionslinien lud Jörg Soding, Geschäftsführer der Laufenberg GmbH, zu einem kleinen Imbiss und zum lockeren Austausch ein. „Wichtig ist, mit denen zu sprechen, die sich am besten am Mikro- standort auskennen. Nur wenn wir wissen, ob und wo der Schuh drückt, können wir passgenaue Lösungsansätze ausarbeiten, Hand- lungsempfehlungen geben und unsererseits unsere ‚Hausaufgaben‘ machen. Bei solchen Gesprächen kann, von der Beschilderung über den Energieeinkauf bis hin zu den Herausforderungen von ÖPNV- Anbindung und Förderprojekten, alles auf den Tisch kommen. Auch lernen sich dabei die Akteure kennen, die teilweise vielleicht noch gar nicht wissen, dass sie Tür an Tür arbeiten. Außerdem wird deutlich, wer für welche Produkte steht und mit wem in der Nachbarschaft eventuell Aufträge und Kooperationen künftig möglich sind“, bringt Annegret Angerhausen-Reuter, Pressesprecherin von KREFELD BUSINESS, die Wichtigkeit der Vor-Ort-Gespräche auf den Punkt. Und diese stehen nicht singulär als Einzelmaßnahme, sondern sind eine weiterer Meilenstein in einem Prozess mit konzeptioneller Grundlage, wie Silke Hauser, Leiterin Industrie, Klimaschutz und Mobilität bei der IHK Mittlerer Niederrhein, erläutert: „Ich freue mich über unser neues gemeinsames Format. Am Anfang stand der Aktionsplan Wirtschaft für Krefeld. Darauf fußte die von uns mit unseren Kooperationspartnern Stadt Krefeld und KREFELD BUSINESS in Auftrag gegebene Gewerbegebietsanalyse. Und die wiederum brachte hervor, dass mehr Austausch, Transparenz und Miteinander in den vorhandenen Gewerbegebieten zu einer Qualitätssteigerung der einzelnen Areale führen können. Hieran sieht man: Die Ergebnisse waren nicht für die Schublade, sondern münden in konkrete Projekte.“ „Solche Dialogrunden gehören für mich zu einer mittelstandsfreund- lichen Verwaltung. Hierbei geht es auch darum, die Gewerbetrei- benden mit den Akteuren aus anderen Fachbereichen zu vernetzen, damit aus aktuellen Herausforderungen operativ konkrete Lösungen werden. Die Zusammenarbeit mit den Unternehmen in den Gewer- begebieten ist für das Wirtschaftsdezernat eine elementare Aufgabe. Ich freue mich, dass wir damit auch den Nerv des RAL-Gütesiegels treffen“, blickt Angel Alava Pons, Referent im Wirtschaftsdezernat, optimistisch voraus. Ansprechpartner Angel Alava Pons Referent für Wirtschaft und Internationales angel.alava-pons@krefeld.de Telefon: 02151 86-1084 Wir machen Fortschritt möglich Bei RSM verfolgen wir die neuesten Trends, schulen kontinuierlich unsere Mitarbeiter und sorgen so für einen stetigen Fortschritt. Wir stehen nicht still, um Ihr Unternehmen zum Erfolg zu führen. Ob Steuerberatung, Wirtschafts- prüfung, Rechtsberatung oder Consulting – unsere Experten begleiten Ihr Unternehmen mit einer fundierten Beratung in eine noch bessere Zukunft. RSM GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft | Steuerberatungsgesellschaft Eichendorffstraße 46 | 47800 Krefeld | www.rsm.de THE POWER OF BEING UNDERSTOOD AUDIT | TAX | CONSULTING 57

Alle zwei Jahre werden in Krefeld von den Experten des „IRI – Institutfür Raum- forschung & Immobilienwirtschaft“ die Kennzahlen des Büromarktes erhoben. Mit der nun vorliegenden Studie wurden die Be- standsdaten zum sechsten Mal fortgeschrie- ben. „Wir brauchen einen transparenten Büroimmobilienmarkt, um Bestandsunter- nehmen in unterschiedlichen Entwicklungs- phasen passgenau begleiten zu können, um auf Investoren und Projektentwickler zuzugehen und für den Wirtschaftsstandort zu trommeln“, bekräftigt Preen. Für die Erfassung der Veränderungen wur- den insbesondere das Liegenschaftskataster herangezogen und Medienberichte über Neu- und Umbauprojekte ausgewertet. Aus der Veränderung der Anzahl der Bürobe- schäftigten wurde dann auch die Entwicklung der Büroflächennachfrage abgeleitet. Dabei liegt (noch) die Annahme zugrunde, dass Bürobeschäftigte Schreibtischarbeiten ver- richten und dabei Büroräumlichkeiten des Arbeitgebers in Anspruch nehmen. Für die Nutzungsberechnung wurden die Beschäf- tigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit, die amtliche Personalstandstatistik sowie Informationen zur Zahl der Selbstständigen aus dem Mikrozensus herangezogen. „Daraus ergibt sich dann ein signi- fikanter Anstieg um über 1.000 Be- schäftigte zwischen 2019 und 2021. Das ist durchaus überraschend.“ Eckart Preen Leiter von KREFELD BUSINESS Weniger erstaunlich ist die Angebotssitua- tion. Der Büroflächenbestand ist im lau- fenden Jahr lediglich leicht auf 1,134 Mio. Quadratmeter Bürofläche angewachsen. Seit 2020 sind nur wenige kleinere Büroneu- bauten realisiert oder Bestandsgebäude für Büronutzungen umgebaut worden. Dahinge- gen ist in den nächsten Jahren mit umfang- reichen Fertigstellungen neuer Büroflächen zu rechnen, insbesondere am Willy-Brandt- Platz am südlichen Ausgang des Krefelder Hauptbahnhofs. Hier baut der Projektent- wickler BOB nach eigenen Angaben eines der modernsten und nachhaltigsten Büroge- bäude Deutschlands. Auf der rechten Seite entsteht das neue Krefelder Jobcenter nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen. Verläuft alles nach Plan, können beide Objekte in diesem Jahr von mehreren Hundert Bürobeschäftigten bezogen werden. Im Krefelder Süden drehen sich derzeit an der Kommunikationsstraße im „Busi- nesspark Fichtenhainer Allee“ ebenfalls die Kräne. Im neuen Gewerbepark „Mein- Werk3“ und im Neubau der Hutny GmbH werden im Laufe dieses Jahres deutlich Entwicklung der Leerstandsquote in Krefeld Quelle: Büromarktstudie Krefeld 2022, Institut für Raumforschung & Immobilienwirtschaft (IRI) 9,52% 7,83% 6,62% 6,38% 6,83% 5,46% 2011 2014 2016 2018 2020 2022 Quelle: Büromarktstudie Krefeld 2022, Institut für Raumforschung & Immobilienwirtschaft (IRI) Die positive Entwicklung der Leerstandsquote in den vergangenen Jahren verdeutlicht die beständige Nachfrage nach Büroflächen in Krefeld. über 100 Büroarbeitsplätze hinzuaddiert werden können. Fast ausschließlich auf Büronutzung ist der Campus Fichtenhain ausgelegt, der südlichste Teil des Gewerbe- gebietes an der Fichtenhainer Allee. Ende 2020 wurde die denkmalgeschützte Sanie- rung des Gebäudes Nr. 57 abgeschlossen; seitdem befinden sich hier die Büros einer Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs- gesellschaft. Neues gibt es auch aus Hüls: So wurden erste Bürogebäude im Gewerbe- park „Den Ham“ fertiggestellt und im neuen Volksbank-Quartier mehrere Praxisflächen realisiert. Aus allen frischen Daten konnte auch die Leerstandsquote neu berechnet werden. Sie betrug zum Erhebungszeitpunkt 5,5 Prozent und ist damit im Vergleich zur letz- ten Untersuchung um 1,37 Prozent zurück- gegangen. In absoluten Zahlen ausgedrückt standen demnach im Sommer 2022 61.855 Quadratmeter Bürofläche leer. Ein starker Leerstandsrückgang ist in mischgenutzten Objekten mit Büro- und Einzelhandels-/ Gastronomienutzung zu beobachten. Be- sonders deutlich fiel die gestärkte Büro- nutzung im Krefelder Zentrum (statistischer Bezirk „Mitte“) aus: Hier ging es von 5,6 Pro- zent auf 2,9 Prozent. Dabei hält der Trend an: Büros in zentralen Lagen werden schon seit 2011 stärker nachgefragt und sind auch in Krefeld eine attraktive Anlageklasse. In der Gesamtbetrachtung ist eine Leer- standsquote von 5,5 Prozent grundsätzlich eine solide Basis für eine Stadt der Größe Krefelds. Geringere Werte gelten eher als problematisch, weil Volumen für kurzfristige Vermakelung fehlt. Zudem lohnt bei den Leerständen ein detaillierter Blick auf die Altersstruktur der Büroobjekte: Demnach befinden sich fast zwei Drittel (63 Prozent) der leer stehenden Büroflächen in dem Segment der Baujahre zwischen 1970 und 1999. Diese stehen auf dem Mietmarkt in zunehmender Konkurrenz zu den seit 2000 entstandenen Neubauten und werden oftmals den aktuellen Bedarfen heutiger Büronutzer nicht mehr gerecht. Allerdings ist auch hier die Leerstandsquote zurück- gegangen, weil Flächen für Arbeitsplätze gebraucht und damit reaktiviert wurden. Bei neuen Bürogebäuden, die seit der Jahrtausendwende entstanden, sind nahe- zu keine Leerstände zu verzeichnen. Das belegen die sehr geringen Leerstandsquoten von 1,6 Prozent (Baujahr: 2000–2009) beziehungsweise 1,0 Prozent (ab 2010) eindrucksvoll. „Daran zeigt sich, dass Neu- bauflächen weiterhin sehr gut vom Markt angenommen werden und oftmals bereits bis zur Fertigstellung voll vermietet sind. Das ist ein Beleg für die Krisenfestigkeit von Immobilienmärkten abseits der klassischen, mittlerweile stark überhitzten Bürostand- orte in den Metropolen und ein Signal an Investoren, dass sich aufgrund vergleichs- weise moderater Einstiegspreise hier ein Engagement rentiert. Akteure wie beispiels- weise die Kölner Immobilienentwickler „Qvadrat“, die das Projekt ‚Et Bröckske‘ star- teten, haben das erkannt“, erklärt Preen. Die durchschnittliche Angebotsmiete be- trägt 8,60 Euro pro Quadratmeter. Das ist ein Anstieg seit dem Jahr 2020 um circa 7,5 Prozent und damit trotz allgemeiner Teuerung „ein ordentliches Preis-Leistungs- beziehungsweise Risiko-Rendite-Verhältnis. Das ist attraktiv sowohl für Nutzer als auch für Investoren“, schlussfolgert der Leiter von KREFELD BUSINESS. 59

6 1 © renaissance Immobilien und Beteiligungen Aktiengesellschaft, Krefeld

© Qvadrat GmbH LOGIN KREFELD Entrée zur Hauptfußgängerzone Büro- und Geschäftshaus (8.800 m² Mietfläche) an der Ecke Friedrich-/St.-Anton- Straße mit deutschem Telekommunikationsankermieter Projektentwicklung: ERWE Immobilien AG, Frankfurt Quartier Anglicus mit ca. 725 Wohneinheiten Entwicklung eines natur- und innenstadtnahen hochwertigen Wohnquartiers auf dem Gelände der ehemaligen englischen Kaserne an der Kempener Allee. Projektentwicklung: RAUCHFUSS ET SOCII, ein Unternehmen der Goldstein Gruppe, Köln Aachen München 63 r e g e i r K f l a R : o t o F G K . o C & H b m G d n a r B n e t s d o G © l i

Manon Häßelbarth Standortmarketing Redaktion manon.haesselbarth@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-43 Iris Kremers Immobilienvertrieb Investorenbegleitung iris.kremers@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-21 Markus Lewitzki Referent Digitalisierung, CDO markus.lewitzki@krefeld.de Telefon: 02151 86-1085 Rafael Markwald Koordinator für digitale Infrastruktur rafael.markwald@krefeld.de Telefon: 02151 86-1086 Diana M. Ohler Büromanagement Standortmarketing diana.ohler@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-45 Ute Schröder Büromanagement, Organisation Veranstaltungen ute.schroeder@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-10 Beate Sucrow Front Desk Managerin URBANWORK KREFELD beate.sucrow@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-70 Ni Tang Immobilienentwicklung Wirtschaftsflächen ni.tang@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-28 Ulrike Viesels Projektassistenz Immobilienentwicklung ulrike.viesels@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-26 Dr. Simon Jenniches International Desk Projektmanagement simon.jenniches@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-22 Susanne Lennartz Projektsteuerung Bau und Erschließung Ladenflächenvermittlung susanne.lennartz@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-50 Marleen Meyer in Elternzeit Beratung Fachkräfte & Innovation marleen.meyer@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-30 Petra Rice Gründung Fördermittel petra.rice@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-23 Ricarda Stamms International Desk Wirtschaft & Familie ricarda.stamms@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-17 Katrin Symanzick Rechnungswesen Buchhaltung katrin.symanzick@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-61 Susanne Till Assistenz der Dezernatsleitung susanne.till@krefeld.de Telefon: 02151 86-1081 Ellen Waldhof Rechnungs- und Vertragswesen Liegenschaftsmanagement ellen.waldhof@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-60 Dominica Wester Front Desk Managerin URBANWORK KREFELD dominica.wester@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-70 6565

ZUSAMMEN FÜR EIN STARKES KREFELD. Wenn man Erfolg als einen Weg versteht, ist oft der erste Schritt der schwerste. Manchmal aber auch der nächste. KREFELD BUSINESS begleitet Unternehmen bis ans Ziel. Als verlässlicher Partner, der gute Ideen möglich macht. www.krefeld-business.de