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INHALT Nr. 7 | Herbst 2024 SERVICE & PROJEKTE 06 | Aktuelles von SMART KREFELD 08 | KREFELD BUSINESS erstmals auf dem FÖRDERMITTEL & GRÜNDUNG 42 | GRÜNDERPREIS KREFELD 2025 sucht starke Ideen Future Tech Fest 2024 44 | Wie das Gründungsstipendium NRW 09 | HdWW e. V.: Von Smart City bis Resilienz den Niederrhein stärkt TITELTHEMA 10 | Krefeld als Magnet für internationale Unternehmen: Erfolgsfaktor Export und Standortvorteil 16 | Ein Reisebericht: Am Anfang stand eine Nudelmaschine 20 | Oranje-Stadt Krefeld 22 | KREFELD BUSINESS unterstützt bei Inter - natio nalisierung und globaler Vernetzung 26 | Hochschule Niederrhein als Brücke zwischen Studierenden und globalen Unternehmen STANDORT 28 | Buchhandlung und Café Rheinschmökern 30 | Vom Leerstand zum Lebensraum: Die transformative Kraft der Urbanen Nachbarschaft Samtweberei 34 | Leben wie ein „Foodie“ in Krefeld 38 | Von Braunschweig nach Krefeld: Lothar Krenge und Eckart Preen im Interview 40 | Zeit für ein bisschen Superabsorber- Industriegeschichte in Krefeld 45 | Die eiskalten Experten haben ihre Nachfolge geregelt FACHKRÄFTE & EMPLOYER BRANDING 46 | She works: Recruiting weiblicher Fachkräfte 48 | Pilotprojekt Praktikumswoche Krefeld 48 | Mentoring: Der Schlüssel zum Erfolg für Frauen in der Wirtschaft? IMMOBILIENANGEBOTE & GEWERBEFLÄCHEN 50 | Quartier Anglicus: Ein lebendiger Ort für Gewerbe und Gemeinschaft TEAM 52 | Das Team von KREFELD BUSINESS ZU GUTER LETZT 54 | Innovative Wasserstoffproduktion am Lefkeshof in Krefeld: Ein Leuchtturmprojekt der Energiewende Herausgeber: WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld mbH Neue Linner Straße 87, 47798 Krefeld Telefon: 02151 82074-0 | Telefax: 02151 82074-33 | insider@krefeld-business.de | www.krefeld-business.de Redaktion: Eckart Preen (v. i. S. d. P.), Andreas Struwe, Manon Häßelbarth, Annegret Angerhausen-Reuter Auflage: 4.800 Exemplare/Ausgabe Titelbild: station3 GmbH Konzept und Gestaltung: station3 GmbH Agentur für Kommunikation Uerdinger Str. 321, 47800 Krefeld | welcome@station3.de | www.station3.de Druckorganisation: schmitz druck & medien GmbH & Co. KG Weihersfeld 41, 41379 Brüggen | www.schmitz-druck-medien.de 4

SERVICE & PROJEKTE Krefelds neue Strategie: Künst- liche Intelligenz in der Verwaltung Der Digitale Zwilling: Krefelds Schlüssel zur Zukunft der Stadt- planung Kommunale Verwaltungen befinden sich heute in einem Span- nungsfeld vielfältiger Fragestellungen. Unter den Stichworten E-Government und Smart City sollen die Potenziale der techno- logischen Entwicklungen für die Dienstleistungen der Verwaltung und für die Gesamtstadt genutzt und gestaltet werden. Der „Digitale Zwilling“ der Stadt Krefeld repräsentiert ein vir- tuelles, dreidimensionales Abbild der gesamten Stadt. Dieses innovative Tool nutzt modernste 3D-Technologien wie den VC- PLANNER, um realistische, dynamische Stadtmodelle zu erstel- len, die weit über herkömmliche 2D-Darstellungen hinausgehen. Dabei führt in Zukunft kein Weg am Einsatz von künstlicher Intel- ligenz (KI) vorbei. Deren Nutzung muss in einem städtischen Rah- men aber klaren Vorgaben folgen und strategisch festgeschrieben werden. Der potenzielle KI-Einsatz in der Kommune erstreckt sich auf Bereiche der Smart City (Umweltsensoren, Verkehrsflüsse o. Ä.) und Belange der inneren Verwaltung (z. B. Bürgerservice). Zu berücksichtigen sind Datenmanagement, Infrastruktur, ethi- sche Grundsätze sowie die Beteiligung der städtischen Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter wie auch der Bürgerinnen und Bürger. Die Stadtverwaltung Krefeld hat am 04.09.2024 den Fortschritt bei der KI-Strategie als wichtigen Meilenstein den politischen Vertretern vorgestellt. Der „Digitale Zwilling“ bietet eine realistische Ansicht in der drit- ten Dimension, die abstrakte Zahlen durch konkret visualisierte Gebäudehöhen ersetzt. Bestandsdaten lassen sich frei skalieren und schwenken, sodass die genaue Lage von Bauwerken interak- tiv erkundet werden kann. Neue Gebäude können ohne erneute aufwendige Befliegungen schematisch dargestellt und nahtlos in bestehende Strukturen eingefügt werden. Funktionen wie Schattenverläufe und Sichtbarkeitsanalysen unterstützen präzise städtebauliche Entscheidungen. Zudem wird durch die anschau- lichen Visualisierungen die Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Entscheidungsträgern erleichtert, was die Akzep- tanz auch bei kontroversen Projekten erhöht. Licht-/ Wärme- bedarfe G Infra- struktur Dienst- leistungen e s e ll s tsc h a f t r i W Funk-/ Leitungs- netze n „K o Entsorgungs- netze Digitaler Bürger- service D a t z e rn Sta e n f l d t “ u s s Daten- services sonstige Bedarfe S t ä d t i s c Intelligente Verwaltung n e t e llschaf Flächen h e Tochte r g e s Bürger- beteiligung Wohnen c h a f t Information Sicherheit/ Ordnung Verkehrs- netze Anträge Bildung Soziales Mobilitäts- bedarfe (inkl. Auto- ladebedarf) Wisse n s c h a t f 6

SERVICE & PROJEKTE KREFELD BUSINESS erstmals auf dem Future Tech Fest 2024 S S E N I S U B D L E F E R K : o t o F Krefelder Start-ups und das Beratungsteam des INCUBATOR KREFELD auf dem Future Tech Fest Fünf Start-ups präsentierten Investitions- und Kooperations- interessierten ihre Geschäftsideen Das Future Tech Fest 2024 lockte Ende August knapp 300 in- und ausländische Tech-Start-ups und ca. 5.000 Interessier- te in das kultige Ambiente des alten Stahlwerks Böhler an der Stadtgrenze zwischen Meerbusch und Düsseldorf. Als innovativ- technische Leistungsschau war das Future Tech Fest Präsenta- tionsfläche und Konferenz zugleich. Die Start-up-Messe bot ein facettenreiches Programm mit unterschiedlichen Präsentations-, Austausch- und Begegnungsformaten, Workshops und soge- nannten Pitches, also kurzen Vorstellungen der Geschäftsideen. „Wir haben uns gefreut, dass wir bei diesem größten Start-up-Event Deutschlands erstmals mit einem eigenen Stand dabei sein konnten und damit fünf vielversprechenden Start-ups die Möglichkeit er- öffnet haben, ihre Ideen und Lösungen einem Fachpublikum sowie Unternehmen und Investoren präsentieren zu können. Zugleich konnten wir auf den INCUBATOR KREFELD, unser Start-up-Ser- vicepaket, aufmerksam machen“, resümierte Eckart Preen, Leiter von KREFELD BUSINESS. „Der INCUBATOR bündelt verschiedene Beratungs- und Betreuungsleistungen zum gezielten Aufbau von technologieorientierten Unternehmen – von der Idee bis zur Fir- mengründung. Dabei geht es immer auch um die Absicherung und den nötigen Freiraum für die Ideenentwicklung, sodass sich die Köpfe dahinter auf ihre Gründung und die Weiterentwicklung ihres innovativen Vorhabens konzentrieren können.“ Fünf Start-ups stellten sich am Krefelder Stand mit ihren Ansätzen und teilweise internationalen Teams der Öffentlichkeit vor: nanuq., Hansetag, XR-Labs, PARTS ARE US und Fresh Point. Hinter nanuq. stehen die Gründer Marvin Müller-Bader und Fabrice Kathmann und zielen in der Logistikwirtschaft darauf ab, die CO2-neutrale Warenanlieferung und -abholung durch die Nutzung von E-Mo- bilität im Lieferverkehr besonders kosteneffizient zu organisieren. 8

TITELTHEMA 10 DuisburgLeverkusenEssenDüsseldorfKrefeldKölnBonnMönchen-gladbachAachenVenloEindhovenTilburgUtrechtAmsterdamDen HaagRotterdamBrüsselAntwerpenLüttichLuxemburgTrier

TITELTHEMA Air Liquide ist ein Global Player. Der fran- zösische Konzern ist Weltmarktführer bei Gasen, Technologien und Services für Industrieanwendungen und die Gesund- heitswirtschaft. Mit 67.100 Mitarbeitenden in 73 Ländern versorgt Air Liquide mehr als 3,9 Millionen Kunden und Patienten. Dabei erzielt das Unternehmen einen Jahresum- satz von zuletzt mehr als 20 Milliarden Euro. In Deutschland werden 100.000 Kunden aus Industrie, Mittelstand und Handwerk bedient. An 75 Standorten sind 3.750 Mit- arbeitende tätig. Air Liquide: Weltmarktführer mit lokalem Herzstück in Krefeld Neben Düsseldorf ist Krefeld am Fütings- weg zudem der zweite große Bürostandort von Air Liquide Deutschland. „Hier haben wir kürzlich den sogenannten Schweisser- Campus eröffnet, ein Kompetenzzentrum für den gesamten Schweißprozess“, erklärt Jureczek. Hier wird geforscht, entwickelt, geschult und trainiert. Denn: „Wer beim Schweißen die richtigen Gase richtig ein- setzt, der kann bares Geld sparen.“ Es liegt auf der Hand, dass ein derart global agierendes Unternehmen auch intern inter- national aufgestellt ist. „Bei Air Liquide in Deutschland arbeiten derzeit Mitarbeiten- de aus 35 Nationen – davon ein guter Quer- schnitt auch in Krefeld. Wir behandeln ei- nander mit Offenheit und Respekt. Da kommt es nicht darauf an, woher jemand 12 In Krefeld arbeiten 230 Mitarbeitende, die sich um Kunden aus den Bereichen Industrie, Electronics und Healthcare kümmern. Im Konzern spielt der Standort eine besondere Rolle: „Krefeld ist ein wichtiger Standort für Air Liquide“, so Sebastian Jureczek, Vorsit- zender der Geschäftsführung der Air Liquide Deutschland GmbH. „Im Gelleper Hafen betreiben wir das größte AL-Spezialgasewerk der Welt, hier haben wir kürzlich 20 Milli- onen Euro investiert, um unsere Kapazitä- ten zu erweitern und die Technologien zu modernisieren.“ Die Edelgase wie Helium, Krypton und Xenon werden von hier aus in ganz Deutschland vertrie- ben – und manche der hochreinen Gasgemische in sehr robusten Stahlzylin- dern sogar interna- tional, beispielsweise bis in den Nahen Osten. „Die Fähigkeiten des Gelleper Teams werden weltweit geschätzt“, betont Jureczek. „Die Lage am Niederrhein und die Nähe zum Ruhrgebiet bieten einen strategischen Vorteil sowohl für die Produktion als auch für die kunden- nahen Bereiche. Von hier aus können wir einen breiten Kundenstamm effektiv bedienen.“ Sebastian Jureczek Vorsitzender der Geschäftsführung, Air Liquide Deutschland GmbH kommt, sondern eher darauf, wohin wir gemeinsam steuern“, sagt der Deutschland- Chef. Und für den künftigen Erfolg sind in Krefeld sehr gute Rahmenbedingungen vorhanden: „Die Lage am Niederrhein und die Nähe zum Ruhrgebiet bieten einen strategischen Vorteil sowohl für die Produktion als auch für die kundennahen Bereiche. Von hier aus können wir einen breiten Kundenstamm effektiv bedienen. Diese Vorteile beziehen sich auch auf die Chemieindustrie im Um- feld sowie auf die in der Region ansässigen Fachkräfte.“ Ausländische Unternehmen in Krefeld: Wachstumstreiber und Branchenvielfalt Laut einer im vergangenen Jahr veröffent- lichten Studie der IHK-Initiative Rheinland (als Zusammenschluss der Industrie- und Handelskammern in der Metropolregion Rheinland – IHK Mittlerer Niederrhein, die Niederrheinische IHK Duisburg, die Bergische IHK, die IHK Aachen, Bonn/ Rhein-Sieg, Düssel- dorf und Köln) ist die Gesamtzahl der ausländischen Unternehmen seit der letzten Studie aus 2019 um mehr als 14 Prozent ge- stiegen. Gemeint sind IHK-Mitglieds- unternehmen mit ausländischem Mehrheitskapital bzw. im ausländi- schen Eigentum. Die Gesamtzahl liegt bei knapp 69.000 Unternehmen, rund 16.000 davon sind im Handelsregister eingetragen. Im Länderran- king liegen die Niederlande an der Spitze, es folgen Greater China (mit Hongkong, Macao und Taiwan), das Vereinigte Königreich, die USA, die Schweiz und Belgien. Bei den Branchen liegt der Handel an erster Stelle. Unternehmensnahe Dienstleistungen und die Industrie liegen auf den Plätzen zwei und drei, so die Studie „Ausländische Unter- nehmen im Rheinland“. Am Mittleren Niederrhein lesen sich die Zahlen wie folgt: Von den insgesamt etwas mehr als 77.000 IHK-Mitgliedsunterneh- men haben 11 Prozent einen ausländischen Gesellschafter oder Eigentümer. Rund 1.900 der ausländischen Unternehmen sind im Handelsregister eingetragen. In Krefeld gibt es davon mehr als 330. In der Top- 10-Tabelle der Herkunftsländer sind neben den Niederlanden (60 Unternehmen), Grea- ter China (45) und Frankreich (28) auch

TITELTHEMA grenzübergreifende Synergie profitieren die Projekte in Krefeld von der Expertise und den technologischen Fortschritten auf beiden Seiten, was die internationale Wett- bewerbsfähigkeit von ABT nach eigenen Angaben erheblich stärkt. Bei ABT schätzt man an Krefeld die gute wirtschaftliche Infrastruktur und ein unter- stützendes Geschäftsumfeld in einem der wirtschaftsstärksten und bevölkerungs- reichsten Bundesländer Deutschlands. Die Region habe eine hohe Nachfrage nach Bau- projekten, einschließlich Infrastrukturent- wicklungen, Wohnungsbau und Gewerbe- bauten, sagt Sabine Prehn und hebt zudem die Nähe zu wichtigen Forschungs- und Bildungseinrichtungen hervor, die Zugang zu qualifiziertem Personal, neuesten tech- nologischen Entwicklungen und zukunfts- orientierten Projekten bieten. „Die strategische Position Krefelds er- möglicht es ABT, von einer vielfältigen und robusten wirtschaftlichen Basis zu profitie- ren, die durch eine Mischung aus Industrie, Dienstleistungssektor und Wissenschaft gestützt wird. Dies fördert nicht nur die kontinuierliche Entwicklung und Implemen- tierung fortschrittlicher Ingenieurtechniken, sondern unterstützt auch den reibungslosen Transfer von Wissen und Technologien.“ Der Mies van der Rohe Campus biete zudem moderne technische Infrastruktur und repräsentiere den innovativen und stilvollen Ansatz des Unternehmens. Wichtig ist für die Kundinnen und Kunden eine Ansprechperson sowie ein maßge- schneidertes Konzept. Mittelständische Unternehmen in der Region werden ver- stärkt zu „Global Playern“: Die wesentliche Unterstützung liegt laut Schramm in der Beratung zu landesspezifischen Besonder- heiten, zur sicheren Abwicklung von Trans- aktionen und zur Minimierung vorhandener Risiken. Neben der Strukturierung sicherer Zahlungsströme, die an die Bedingungen des jeweiligen Landes angepasst werden müssen, betrifft das auch die Absicherung von Währungsrisiken. Zudem ist eine gute Finanzierungsbasis wichtig, um die er- forderlichen Liquiditätsthemen, aber auch gegebenenfalls erforderliche Garantien darstellen zu können. „Schwerpunktländer im internationalen Geschäft sind derzeit sicherlich die USA, Asien und Länder im Na- hen Osten. Auch der afrikanische Kontinent nimmt einen immer größeren Raum ein. Genauso wichtig sind Märkte bei unseren europäischen Nachbarn, die unverändert einen hohen Anteil am Außenwirtschafts- umsatz der Kunden in unserem Geschäfts- gebiet haben“, sagt Schramm. „Die Regionen sind so vielschichtig wie unsere Kunden. Wichtig ist es, für jeden individuell die richtige Lösung zu finden“, sagt Ana Madrid- Beck, Geschäftsführerin der S-International Rhein-Ruhr (die S-IRR bündelt das Aus- landsgeschäft der Sparkassen). Von Bürokratie bis Fachkräfte- mangel: Herausforderungen für den internationalen Handel Welche Themen brennen den Unternehmen mit Blick auf das Auslandsgeschäft aktuell auf den Nägeln? Es sind keine lokalspezifischen Fragestellungen. „Überbordende Bürokratie, hohe Energiepreise und Fachkräftemangel belasten die Unternehmen in besonderem Maße, ungeachtet ihrer Herkunft“, so IHK- Experte Enders. „Zudem bestehen nach wie vor Hürden im EU-Binnenmarkt, dem Heimatmarkt vieler Außenhändler. Dies betrifft ebenso ausländische Unternehmen, die von Krefeld aus Europa bedienen.“ Die Weiterentwicklung des Binnenmarktes biete auch vor dem Hintergrund der geopolitisch forcierten Diversifizierung Chancen. „Diese gibt es ebenfalls in den sich dynamisch entwickelnden Regionen Südostasien oder Indien. Um den Marktzugang zu erleichtern, wäre der Abschluss von modernen EU-Frei- handelsabkommen mit diesen Partnern wünschenswert.“ „Auf der Importseite beschäftigt gerade die sogenannte Lieferketten-Resilienz viele unserer Kunden“, erklärt Volker Schramm, Vorstandsmitglied der Sparkasse Krefeld. Im Export gehe es sowohl um den Aufbau von Produktionsstätten im Bereich des „Nearsho- ring“ als auch um die Gründung von Tochterge- sellschaften, um wesentliche Schlüsselmärkte besser bedienen zu können. „Die Unterschiede in einzelnen Ländern sind eklatant, sodass gute Kontakte und eine Begleitung in neue Märkte unerlässlich sind. Wir können z. B. Zugänge zu Bank- und Beratungsleistungen in mehr als 100 Ländern anbieten.“ Steuern und Rechnungs- wesen werden digital Nutzt Ihr Unternehmen die Vorteile der digitalen Trans- formation? Als Ihre persönlichen Berater entwickeln wir passgenaue und umsetzbare Lösungen für die Zukunft des Rechnungswesens und des Steuerbereichs. Sie möchten mehr dazu wissen? Dann schauen Sie doch einfach bei uns vorbei. Sie finden uns hier: Eichendorffstraße 46, 47800 Krefeld Oder besuchen Sie uns rund um die Uhr unter www.dhpg.de Wirtschaftsprüfung . Steuerberatung . Rechtsberatung 14

TITELTHEMA 16 Bestandsorientierte Delegationsreise nach Japan i e n h c s a m l e d u N : t h c i r e b e s i e R n E i e n i e d n a t s g n a f n A m A

Den Anfang machte, wie man bei uns wohl sagen würde, ein „hidden champion“, ein mittelständisches Unternehmen mit einem hohen Weltmarktanteil in seiner Marktnische und einer eher unauffälligen Produktionsstätte in Torozawa im Nordwesten von Tokio. So ganz „hidden“ ist dieser Champion irgend- wie dann aber trotzdem nicht. Wenn bei uns der Name Timo Boll fällt, wissen die meisten, dass es sich um den Tischtennissport drehen dürfte. Und genau das ist das Ausrüstungsfeld von Tamasu Butterfly, seit 2015 mit der Europazentrale im Businesspark Fichtenhainer Allee im Krefelder Süden zu Hause. In der Firmenhistorie zeigt sich ein uns schon bekann- tes Bild. Im Nachkriegsjapan war Tischtennisspieler Hikosuke Tamasu mit dem Belagmaterial, das er aus japanischer Fertigung kaufen konnte, nicht zufrieden. 1950 gründete er dafür ein Unternehmen und wählte den Schmetterling als Firmensignet. Seitdem machte der „hidden champion“ mit seinen Schlaghölzern und Belägen manche Tischtennisspie- lerin und manchen Tischtennisspieler zum weltweit bekannten Champion. Heute führt mit Takako Osawa eine Frau als CEO die Geschäfte des Unternehmens, das auch Tischtennisbekleidung und die Spieltische produziert. Für die Delegation war es erstaunlich, zu sehen, welch hoher Anteil an Handarbeit in der Holz- bearbeitung und der Belagherstellung geleistet wird. Knapp 200 Mitarbeitende reichen dennoch in diesem Business für eine hohen Marktanteil. Oberbürger- meister Frank Meyer lud Frau Osawa, die natürlich die olympischen Tischtenniswettbewerbe in Paris geschäftlich nicht auslassen konnte, dazu ein, auf dem Weg nach Frankreich einen Zwischenstopp in Krefeld einzulegen und sich über gemeinsame Aktivitäten auszutauschen. Zurück in Tokio, stand ein Besuch im Headquarter von Hitachi High-Tech im neuen Toranomon Hills Business Tower auf dem Programm. Hier gab es einen Austausch, u. a. mit CEO Takashi Iizumi und Senior Vice President Masahiro Taniguchi, über die Situation beider Volkswirtschaften und die Herausforderun- gen der Transformation der Energieversorgung. Im Nachgang sprachen der Oberbürgermeister und der Wirtschaftsdezernent im Juli auf der Feier in Krefeld zum 60-jährigen Firmenjubiläum. TITELTHEMA Takeshi „Tad“ Yamamoto, Senior Executive Officer Global Sales sowie CEO der OKUMA American Corporation und der OKUMA Europe GmbH, hieß Oberbürgermeister Frank Meyer und seine Delegation in Oguchi herzlich willkommen. Takako Osawa, Präsidentin und Geschäftsführerin von Tamasu Butter- fly machte auf ihrer Reise zu den Olympischen Spielen in Paris einen Zwischenstopp im Krefelder Rathaus. Dazu hatte sie Oberbürgermeister Frank Meyer bei der Besichtigung der Schläger- und Belägeproduktion in Torozawa im Nordwesten von Tokio eingeladen. Sie wurde dabei begleitet vom Leiter der Europa-Niederlassung in Krefeld, Osamu Sakamura (2. v. r.). Seit 2016 unterhält das Unternehmen die Europa-Niederlassung im Businesspark Fichtenhainer Allee. Stadtdirektor und Sportdezernent Markus Schön (3. v. l.) begrüßte die Gäste am Von-der-Leyen-Platz. Gemeinsam mit dem WFG-Prokuristen Andreas Struwe und Patrick A. Wisotzky (4. v. r.), Japan-Experte und Ge- schäftsführer der Rheinhafen Krefeld GmbH & Co. KG, folgten ein kurzes Update zu den in Japan besprochenen Kooperationsideen, ein Austausch zur wirtschaftlichen Lage und ein sportlicher Ausblick auf Olympia 2024. Für Tamasu Butterfly sind die dortigen Tischtenniswettbewerbe eine wichtige Bühne und ein globales Schaufenster. 18

TITELTHEMA Zusammenarbeit mit den Niederlanden Oranje-Stadt Krefeld Am 21. November 1964 wurde die Urkunde zur Städtepartnerschaft zwischen Krefeld und Venlo im Krefelder Rathaus unterzeichnet. 60 Jahre gelebte Städtepartnerschaft sind auch für uns ein Anlass, auf die Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen und niederländischen Einflüsse in Krefeld zu blicken. Das Nachbarland ist damit eine wichtige Quellregion ausländischer Direktinvesti- tionen. Allein 60 der Unternehmen sind in Krefeld ansässig. Bedeutende Unter- nehmen niederländischer Herkunft sind etwa der Fördertechnikspezialist Ammeraal Beltech GmbH an der Gladbacher Straße, der Immobilieningenieurdienstleister ABT Deutschland GmbH im Mies van der Rohe Campus oder das Möbeldesignunternehmen Leolux mit dem Design Center im Gewerbegebiet Bockum-Nord. Auffallend ist bei niederländischen Unternehmen eine ausgepräg- te Innovationsausrichtung. So gelten die Niederlande laut EU In- novation Scoreboard als „Innovation Leaders“, während Deutsch- land nur zu den „Strong Innovator“-Ländern gezählt wird. Gerade deshalb bietet eine deutsch-niederländische unternehmerische Zusammenarbeit für beide Seiten enorme Vorteile. Auf deutscher Seite sind vor allem das ingenieurtechnische Know-how und die Fähigkeit, Produkte zu skalieren, d. h. einen Massenmarkt zu be- dienen, gefragt. Neben einer ähnlichen Kulturlandschaft sind historisch-kulturell die gemeinsame niederfränkische Sprache (Spuren davon sind im Dialekt der älteren Bewohner Krefelds noch deutlich wahrnehm- bar), ähnliche Architekturelemente (v. a. rötliche Backsteinziegel) und gerade auch der Karneval, der den Niederrhein mit dem ka- tholischen Süden der Niederlande verbindet, prägende Elemente beiderseits der Grenze. Hinzu kommt ein Gefühl der Verbunden- heit und ein freundliches Miteinander, das etwa beim sonntäg- lichen Ausflug nach Venlo oder beim traditionellen Sinterclaas- Empfang zum Nikolaustag in Uerdingen spürbar wird. Der deutsch-niederländische Austausch bezieht sich aber nicht nur auf historisch-kulturelle Themenfelder. Auch die wirtschaft- lichen Beziehungen sind bemerkenswert. Auf nationaler Ebene ist Deutschland mit einem Handelsvolumen (Exporte und Importe) von 220 Milliarden Euro der wichtigste Handelspartner der Niederlande. Umgekehrt sind die Niederlande hinter China und den USA der drittwichtigste Handelspartner der Deutschen. Für die nordrhein-westfälische Wirtschaft sind die niederländischen Unternehmen laut Handelsvolumen sogar die bedeutendsten Handelspartner. Aus NRW werden insbesondere chemische Er- zeugnisse, Maschinen und Metalle in die Niederlande exportiert. Diese vorstehend genannten Wirtschaftsbereiche spielen gerade für unseren Industrie- und Handelskammerbezirk eine bedeuten- de Rolle. In der Region am Mittleren Niederrhein machen die 408 niederländischen Unternehmen gut 20 Prozent der ausländischen Handelsregisterunternehmen aus. 20

TITELTHEMA Internationaler Service und Projekte KREFELD BUSINESS unter- stützt bei Internationalisierung und globaler Vernetzung 22

TITELTHEMA Internationalisierung ortsansässiger Unternehmen KREFELD BUSINESS unterstützt die internationalen Aktivitäten lokaler Unternehmen. Sie können auf ein breitgefächertes Service- und Informationsangebot zugreifen. So werden etwa durch das Veranstaltungsformat Krefelder Außenwirtschaftsgespräche und den Podcast Krefeld International geschäftsrelevante Regularien – z. B. das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder die EU-Nach- haltigkeitsberichtserstattungsrichtlinie (Corporate Sustainability Reporting Directive) aufgegriffen. Über Partnernetzwerke können Zugangstüren zu Geschäfts- und Kooperationspartnern geöffnet werden. Die Mitgliedschaft von KREFELD BUSINESS im Enterprise Europe Network, einer gemeinsamen Initiative unter Konsortial- führung der NRW.BANK und des semi-öffentlichen Beratungs- unternehmens ZENIT mit Sitz in Mülheim kann in über 60 Ländern genutzt werden. Über Projektbeteiligungen und Headquarter-Be- suche sind gute Verbindungen im Benelux-Raum und in Ostasien entstanden, die als Eintrittshilfe in die jeweiligen Märkte aktiviert werden können. Unterstützung ausländischer Unternehmen Die wichtigsten Anliegen ausländischer Unternehmen bei Inves- titionen in neuen Märkten sind Marktzugänge, Steuern, Abgaben und mögliche Vergünstigungen sowie die Fachkräftegewinnung. Das internationale Team von KREFELD BUSINESS unterstützt bei Marktanalysen und Zugangsstrategien durch Vernetzung mit Kooperationspartnern oder Dienstleistern, durch Fördermittelbe- ratung sowie die Suche nach einer geeigneten Büro- oder Gewerbe- fläche. Werden einheimische Fachkräfte gebraucht, kann KREFELD BUSI- NESS auf zahlreiche Fachkräfteinitiativen verweisen und mit Hoch- schule und Arbeitsagentur vernetzen. Zu Aufenthaltsfragen von ausländischen Fachkräften bietet KREFELD BUSINESS in regelmä- ßiger Folge eine „Sprechstunde International“ an, in der individuel- le Fälle aus dem Nicht-EU-Ausland vor Antrag mit Mitarbeitenden der Stadtverwaltung durchgesprochen werden können. Sind die ausländerrechtlichen Fragestellungen geklärt und Aufenthaltstitel erteilt, bietet KREFELD BUSINESS Hilfestellung bei der Eingewöh- nung am neuen Wohn- und Arbeitsort. Denn ausländische Fachkräfte schätzen die hiesige Lebensquali- tät, haben aber eben hier auch Schwierigkeiten, eine Wohnung zu finden und soziale Kontakte zu knüpfen. Im Expat Insider Survey 2023 landet Deutschland in diesen Kategorien nur auf Platz 49 von 53. KREFELD BUSINESS bietet Hilfestellung bei der Wohnungs- suche, der Auswahl geeigneter Schulen für Kinder der Zuziehenden oder gibt Tipps zu Wissenswertem, angesagten Angeboten und zur Restaurantlandschaft in Krefeld. Durch die Veranstaltungsreihe „Krefeld for Expats“ lernen insbe- sondere internationale Fachkräfte zum einen ihre neue Heimat bes- ser kennen und haben zum anderen die Möglichkeit, Kontakte mit Krefeldern und anderen Neuzugezogenen aufzubauen. In diesem Jahr nahmen Fachkräfte unter anderem aus Finnland, Kolumbien oder den Philippinen an dem beliebten Format teil und ließen sich bei einer Gourmettour durch die Krefelder Innenstadt regionale und internationale Köstlichkeiten schmecken. KREFELD BUSINESS bietet aber auch Angebote quasi in umge- kehrter Richtung. Als eine der größten Volkswirtschaften ist China ein bedeutender Handelspartner, zentraler Akteur in globalen Lieferketten, Technologieinnovationen und internationalen Be- ziehungen. Angesichts dieser Bedeutung wird die Nachfrage nach 24 Fachkräften vor Ort mit spezifischer China-Kompetenz immer dringlicher. Unternehmen und Organisationen, die in der Lage sind, die chinesische Kultur, Sprache und Geschäftsgepflogenheiten zu verstehen, sind schlichtweg besser positioniert. Das Team Interna- tional von KREFELD BUSINESS informiert interessierte Krefelder Unternehmen mit einer Reihe von Veranstaltungen, die speziell auf Fachkräfte mit China-Background abgestimmt sind, z. B. in den nächsten „Krefelder Außenwirtschaftsgesprächen“, die für den 7. November im virtuellen Raum angesetzt sind. 2025 ist zu- dem eine Fachkräftemesse in Kooperation mit der Deutsch-Chi- nesischen Wirtschaftsvereinigung (DCW e. V.) in der deutschen Niederlassung des chinesischen Baumaschinenherstellers XCMG im Europark Fichtenhain im Krefelder Süden in Planung. Internationale technologieorientierte Firmengründungen Dass ausländische Unternehmen von KREFELD BUSINESS umfang- reich und von ersten Marktinformationen bis zur Sitzregistrierung betreut werden, zeigt auch der Blick auf eine besondere Zielgruppe: internationale Start-ups und Scale-ups, die sich am Standort Krefeld mit den Herausforderungen des Unternehmensaufbaus und des Markteintritts auseinandersetzen. Dafür hat KREFELD BUSINESS mit dem INCUBATOR KREFELD ein besonderes Start-up-Service- paket geschnürt. Enthalten sind verschiedene Beratungs- und Betreuungsleistungen zum gezielten Aufbau von technologieorien- tierten Unternehmen – von der Idee bis zur faktischen Firmengrün- dung. Der Fokus liegt auf der finanziellen Absicherung der beteilig- ten Personen für den nötigen Freiraum für die Ideenentwicklung. Die Köpfe hinter den Ideen sollen sich auf Unternehmensgründung und Weiterentwicklung ihrer Innovation konzentrieren. Hier bietet das INCUBATOR-Programm zielgerichtete Unterstüt- zung beim Business Development, beim Zugang zu Fördermöglich- keiten und bei der Zusammenarbeit mit lokal ansässigen etablierten Unternehmen. Das lässt sich ganz erfolgreich an, denn ausländische Entrepreneure arbeiten derzeit an innovativen Lösungen, bspw. im Bereich autonomes Shopping oder VR-Unterstützungslösungen für produzierende Unternehmen. Darüber hinaus führt das INCUBA- TOR-Team aktuell Gespräche mit einem Anbieter von Zahlungslösun- gen aus Indien sowie einem argentinischen Satellitenunternehmen, zu dem erste Kontakte auf einer Delegationsreise des Krefelder Oberbürgermeisters im vergangenen Jahr nach Mar del Plata in Argentinien aufgenommen werden konnten. Internationale Projekte Zum internationalen Standort- und Wirtschaftsförderungsgeschäft gehört auch die Beteiligung an bilateralen oder multinationalen Projekten und Initiativen. Hier steht aufgrund der räumlichen Nähe und der gewachsenen freundschaftlichen Beziehungen besonders die Zusammenarbeit mit den Niederlanden im Vordergrund (siehe S. 20). Themen sind neben der Internationalisierungsunterstützung vor allem Innovations- und Transformationsprojekte, die einen Transfer zwischen internationalen Wissensgebern und der heimi- schen Wirtschaft, Hochschule und Verwaltung fördern. So arbeitet beispielsweise das städtische Smart-City -Team seitLangem mit den Fachkolleginnen und -kollegen aus Städten im Nachbarland zusam- men. Gemeinsam werden mit niederländischen Partnern aus Utrecht und Venlo die Anwendungspotenziale von digitalen Stadtmodellen („Digitaler Zwilling“) diskutiert. Im Rahmen der diesjährigen deutsch- niederländischen Grenzlandkonferenz wird das Thema „Smart City“ unter dem Schwerpunkt „European Smart Region“ zudem einen grenzüberschreitenden Workshop prägen.

TITELTHEMA i i l n e h r r e d e N e u h c s h c o H / r y a M o v I : © o t o F Internationalisierung im Fokus Hochschule Niederrhein als Brücke zwischen Studierenden und globalen Unternehmen Sebastian Sabas, Leiter Stabsstelle International Office an der Hochschule Niederrhein, gibt in dieser Ausgabe des INSIDER KREFELD Einblicke in die zunehmend internationa- le Ausrichtung der Hochschule. Mit einer neu verabschiedeten Internationalisierungs- strategie soll nicht nur die Rekrutierung internationaler Talente intensiviert, sondern auch die globale Vernetzung der Hochschule gestärkt werden. Dabei steht die enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft im Vordergrund. INSIDER KREFELD: Herr Sabas, welche Ziele verfolgt das Team Internationales an der Hochschule Niederrhein? Wie trägt das internationale Team zur Stärkung der inter- nationalen Wirtschaftsbeziehungen bei? Sebastian Sabas: Als Hochschule Nieder- rhein haben wir die Internationalisierung zu einem unserer Kernthemen erklärt. Mit der gerade vom Präsidium verabschiede- ten Internationalisierungsstrategie wollen wir Studium und Lehre internationaler aufstellen sowie Forschung und Transfer global ausrichten. Konkret bedeutet das, dass wir unsere Bemühungen zur Rekru- tierung internationaler Studierender sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- lern verstärken, unser globales Netzwerk gezielt ausbauen und die internationale Hochschulkultur durch neue Veranstal- tungs- und Mobilitätsangebote fördern wollen. Internationale Studierende, die zu uns kommen, sollen noch gezielter mit den Unternehmen vor Ort zusammengebracht werden. Umgekehrt wollen wir unseren Studierenden noch mehr Möglichkeiten bieten, praktische Erfahrungen in Unter- nehmen im Ausland zu machen. Wir gehen außerdem gezielt auf Unternehmen und Praxispartner im Ausland zu, um dort 26

STANDORT s n n a m s u a H a j t a K - t a m r o f r e u Q : o t o F Buchhandlung und Café Rheinschmökern Wie Anja Choinowskis Leidenschaft und Engagement Uerdingens literarisches Herz schlagen lassen Anja Choinowski, die leidenschaftliche Inhaberin der Buchhand- lung Rheinschmökern und des neuen gleichnamigen Cafés ne- benan, fand ihre Inspiration zu diesem nun ihr Leben ganz schön erfüllenden und mit rund 20 Mitarbeitenden gar nicht mehr so kleinen Projekt durch den Wettbewerb „Neue Buchhandlung in Uerdingen“ der Wirtschaftsförderung Krefeld. „Meine Freundin und Nachbarin erwähnte beiläufig, dass in Uerdingen eine Buch- handlung gesucht wird“, erinnert sich Choinowski. „Das war der Samen, der gepflanzt wurde.“ Sie spürte selbst die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung in ihrer Heimat Uerdingen und erkann- te das Potenzial. Ein Bild von ihrer Buchhandlung manifestierte sich schnell in ihrem Kopf und plötzlich wurde ihr bewusst, dass das „ein Schlüsselmoment in meinem Leben war“. 28 Die Diplom-Kommunikationswirtin mit Berufserfahrung in einer Eventagentur schrieb erst mal ein Konzept. Das hatte sie schließ- lich gelernt. Und auch, dass man eigentlich alles verkaufen kann. Ein bisschen baff war die dreifache Mutter dann aber doch, als ihre Idee im Wettbewerb prämiert wurde. Und dann ging alles ganz schnell. Erste Erfahrungen im neuen Metier sammelte sie spontan für ein halbes Jahr in einer kleinen Buchhandlung in Wuppertal und lernte schon bei der Begrüßung dort, wie kollegial und unterstützend die Buchbranche ist: „Dann machst du zukünftig das Schönste, was du machen kannst.“

STANDORT l l ü r G d r a h c i R © o t o F : 10 Jahre Urbane Nachbarschaft Samtweberei Vom Leerstand zum Lebensraum: Die transformative Kraft der Urbanen Nachbarschaft Samt- weberei Kinderlachen, der Duft von Pizza und ein fröhliches Stimmenge- wirr begrüßen uns im „Nachbarschaftszimmer“. Beim gemeinsa- men Mittagessen geht es um Drachen und Ritter. Stolz berichten die Mädchen und Jungen von ihren Bastelprojekten in den Som- merferien – nur einem von vielen verschiedenen Angeboten der UNS. Die „Urbane Nachbarschaft Samtweberei“ in der Krefelder Südstadt ist ein einzigartiges Stadtentwicklungsprojekt, das in den letzten zehn Jahren erfolgreich die Transformation eines historischen Industrieareals in einen lebendigen und inklusiven Ort innerhalb des Quartiers vollzogen hat. Seit 2014 wurden ca. 8 Mio. Euro in Erwerb und Baumaßnahmen investiert, weitere knapp 1 Mio. Euro flossen über fünf Jahre in Projektentwick- lung und Stadtteilarbeit. Mit einem Fokus auf Gemeinschaft und Chancengleichheit hat das Stiftungsprojekt Samtweberei nicht nur baulich das Stadtbild Krefelds bereichert, sondern auch ein Vorbild für innovative Quartiersentwicklung in Deutschland geschaffen. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums haben wir mit Heike Schätze, Geschäftsführerin der Urbanen Nachbarschaft Samtweberei gGmbH, über die Anfänge, Erfolge und zukünftigen Pläne gesprochen. INSIDER KREFELD: Frau Schätze, Anfang September hat die Nach- barschaft Samtweberei ihr zehnjähriges Jubiläum mit allen Projekt- beteiligten und einem Straßenfest für das ganze Viertel gefeiert. Wie hat sich die Nachbarschaft Samtweberei in den letzten zehn Jahren entwickelt? 30

STANDORT 32 INSIDER KREFELD: Inwieweit sind die Anwohnerinnen und Anwohner in die Entscheidungsprozesse und Projekte eingebunden? Wie fördern Sie die aktive Beteiligung? Heike Schätze: Jeder kann sich beteiligen. Für Ideen aller Art gibt es einen Projektfonds. Dieser wird von der NachbarschaftStiftung ausgeschrieben und ermöglicht einen Zuschuss von bis zu 500 € für Materialkosten. So konnten Kunstkurse angeboten werden, Beet-Paten wurden aktiv und eine „Müllgruppe“ sorgte neben den bei uns stationierten Quartiershelfern für Sauberkeit und Ordnung. Bei- spielsweise wurde für die künst- lerische Gestaltung eines Garagen- tors auf der Südstraße Geld für den Kauf von Farbe beantragt. Wir versuchen, noch herauszufinden, was wir tun müssen, um noch mehr Menschen zu erreichen. Einmal mit Blick auf die Sprachvielfalt und ent- sprechende Barrieren, vielleicht ist es aber auch eine Generationenfrage bei der Auswahl der Kommunikationskanäle. INSIDER KREFELD: Wie hat das Projekt zur Bil- dung einer starken Nachbarschaftsgemeinschaft beigetragen? Heike Schätze: Alle, die Gewerbeflächen ange- mietet haben, bringen sich – so ist es vertraglich festgehalten – mit der sogenannten „Viertel- stunde“ in die Gemeinschaft ein. Das bedeutet, sie bezahlen einen Teil der Miete quasi mit ihrer Zeit. Bei der Vielzahl von Menschen und Berufs- bildern kommen da ganz unterschiedliche Dinge zusammen. Einige, die im Denkmalteil wohnen, haben als Ehrenamt die Leitung des Nachbar- schaftszimmers übernommen. Dieses wurde von Anfang an als Begegnungsort mitentwickelt und -gedacht. Hier findet eine Fülle von Angeboten statt, die von den Bewohnerinnen und Bewoh- nern des Viertels gerne angenommen werden. Die Shedhalle ist von 9 bis 19 Uhr geöffnet und kann genutzt werden, zum Fußball- oder Basket- ballspielen ebenso wie von Schul-AGs, die den Gemeinschaftsgarten besuchen. Unter dem Dach der Shedhalle findet auch vier- mal im Jahr der Vintage & Designmarkt MAAT statt. Und bereits zum zweiten Mal richten die Brettspielfreunde Krefeld in diesem Jahr „Kre- feld spielt“ bei uns aus. Das sind richtig schöne Veranstaltungen und sie bringen auch neue Leu- te ins Viertel. Viel machen wir auch zusammen mit den Akteuren vom „Mobifant“. Gemeinsam mit der Krefelder Kindertafel haben sie aktuell den Hut im Gemeinschaftsgarten auf, zeigen Stadtkindern, wo Kartoffel und Tomate herkom- men und dass aus der eigenen Ernte am Ende im Nachbarschaftszimmer dann auch ein gemeinsa- mes Essen zaubern kann. für sich und das Viertel schaffen. Darüber stehen die Fragen „Wie kann sich die Immobilie für die Nachbarschaft nützlich machen?“ und „Wie kann ein Konzept gefunden werden, das sich für lange Zeit und eigenständig finanziell trägt?“. In der Nachbar- schaft Samtweberei funktioniert das über Mieten für die Büroflächen in Pionier- und Torhaus sowie für die Wohnungen im sogenannten Denkmal. Ge- gründet wurde zudem die gemeinnützige Urbane Nachbarschaft Samtweberei gGmbH. Sie erhielt das Eigenkapital von der „Carl Richard Montag Förderstiftung“ und über mehrere Jahre neben der inhaltlichen Unterstützung weitere Zuwendungen von der „Montag Stiftung Urbane Räume“. Inzwi- schen trägt sich das Projekt durch die genannten Einnahmen selbst. Das Initialkapital-Prinzip ermög- licht so die notwendigen baulichen Investitionen, faire Mieten und einen jährlichen Überschuss für gemeinnützige Projekte im Quartier. INSIDER KREFELD: Welche Erfolge möchten Sie besonders hervorheben und welche Herausforde- rungen mussten Sie überwinden? Heike Schätze: In jedem Bauprojekt gibt es Herausforderungen und beim Bauen im Bestand umso mehr. Aber durch die guten Voraussetzun- gen vor Ort und starke Partner wie die Stadt Kre- feld ist die Samtweberei zu einem Vorzeigeprojekt auch für Quartiere in anderen Städten geworden. Frühzeitig wurden die künftigen Mietenden zum Beispiel über Planspiele eingebunden und ihre Ideen konnten in das Projekt einfließen. Egal ob hier in der Krefelder Südstadt oder anderswo, maßgeblich für den Erfolg ist es, die Individualität im Blick zu behalten. Uns freut es, dass auch einige Besitzer von Immobilien aus der Nachbarschaft mitgezogen haben, Fassaden haben sanieren lassen oder ganze Umbauprojekte in kleinerem Maßstab angegangen sind.

STANDORT 34 Leben wie ein „Foodie“ in Krefeld Ein Plus für Gaumen und Aufenthaltsqualität

h t a r E n o m S i , e n e b r e V © o t o F : STANDORT „Greens that taste like friendship“, so beschreibt Anja Hünicke ihre kreative, frische Gemüseküche im „Verbene – eat green“. Peter Pane hat sich im Kre- felder „Et Bröckske“ etabliert und bringt frischen Wind in die Systemgastronomie der Region. Die Speisekarte will sowohl den Gaumen klassischer Bur- gerliebhaber als auch Freunde vegetarischer Lebensweise an- sprechen. Das Menü reicht von klassischen, saftigen Burgern bis hin zu innovativen Kreationen wie veganen und glutenfreien Varianten. Auch regional inspi- rierte Spezialitäten sorgen für Abwechslung. Das ansprechen- de Interieur bietet eine ent- spannte Atmosphäre, die ideal für Mittagspausen oder gemütli- che Abendessen mit Familie und Freunden ist. Neuzugänge unterschiedlichster kulinari- scher Ausrichtung bereichern seit einigen Monaten die innerstädtische Gastroszene. Bei einigen schauen wir hier einmal ge- nauer hin. Bühne frei und Spotlight on für kulinarisch-kreative Köpfe, die Herz und Gaumen in der Innenstadt höherschlagen lassen – ob beim Business Lunch in der Mittagspause oder After Work. Das „Coffee Atelier“ hat seine Türen in Kre- feld seit Frühjahr 2024 geöffnet und bringt seither neue Kaffeequalitäten in die Stadt. Der Gründer, Eray Genc, ist seit 2008 in der Kaffeebranche aktiv. So eröffnete er 2018 die „Rösterei Kaffee Atelier“ in Essen. Nun bietet er besondere Kaffeespezialitäten aus Brasilien und Äthiopien auch in Krefeld an. Der Fokus liegt dabei auf exklusiven Bohnen und einem einzigartigen, wohnlich-warmen Design, das Kaffeeliebhaber jedweden Alters anspricht. Trotz eines Starts, ohne auf den sozialen Medien bereits präsent zu sein und mit der Herausforderung, eine lange nicht genutzte Erdgeschosslage wieder mit Leben zu füllen, hat sich das Café rasch zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Und weil das so ist, hat Inhaber Genc perspektivisch die Eröffnung einer Rösterei und die Einführung eigener Kaffeemarken auf seiner Agenda. 36 Zahlreiche Stammkunden innerhalb kurzer Zeit ziehen auch Padavout-David Ngam- chokchaicharoen und seine Schwester Thornchaya mit der Zubereitung traditio- neller japanischer Nudelsuppen in direkter Nachbarschaft zum „Coffee Atelier“ von Eray Genc an. Sie sammelten gastronomische Erfahrungen unter anderem in New York. Dort haben sich, wie vielerorts auf der Welt, Ramen, die Nudelsuppen aus dem Land der aufgehenden Sonne, von einem einfachen Streetfood zu einem international gefeierten Gericht entwickelt. In der „Ikigai Ramenbar“ offerieren die Geschwister in der Krefel- der City jetzt ebenfalls diese kulinarische Tradition mit einem tiefen Sinn für Gemein- schaft. Inspiriert durch seine Arbeit in der Alzheimerforschung, hat der Inhaber der Ramenbar erkannt, wie stark Depressionen das Gehirn beeinflussen und dass gesunde Ernährung einen wichtigen Beitrag zur kör- perlich-seelischen Gesunderhaltung leisten kann. „Ikigai“ bezeichnet dabei das japanische Konzept für den „Lebenssinn“. Nicht nur na- mensgebend, sondern auch locationprägend, wird jeder Gast mit einem Lächeln und einem Gefühl der Wertschätzung empfangen. Die Qualität der Lebensmittel und die Frische der Speisen sind dem Gastronomen und seiner Schwester elementar wichtig. Frische, natürliche Zutaten und die Maßgabe, so viel wie möglich selbst herzustellen, gehören zur Unternehmensphilosophie.

STANDORT r e l i e W o t o F a d d e r F : Von Braunschweig nach Krefeld Wie Lothar Krenge und Eckart Preen dem Wirtschaftsstandort Krefeld mit Leidenschaft Profil verleihen Lothar Krenge (l.) und Eckart Preen (r.) sind seit Jahren Mitgestalter der Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Krefeld. Beruflich kennengelernt haben sie sich 2007 bei einem der ersten Firmenbesuche des damals frisch angetretenen Geschäfts- führers der Krefelder Wirtschaftsför- derung. Das Treffen führte zur späteren Anfrage, ob die Bönders GmbH Spedition mit Sitz an der Bataverstraße in den Gesellschafterkreis der neuen WFG eintreten wolle. Das passierte dann und daraus ist eine mehr als dreizehn- jährige Tätigkeit von Lothar Krenge im Aufsichtsrat der WFG, die meiste Zeit als stellvertretender Vorsitzender, geworden. Und das Verhältnis zwischen den beiden kam auch jenseits der Wirt- schaftswelt buchstäblich ins Rollen. Beide stammen aus Braunschweig und sind fußballerisch leidenschaftliche Anhänger und Leidensgenossen des Heimatvereins. Regelmäßig besuchen sie gemeinsam die Auswärtsspiele von Eintracht Braunschweig in Nord - rhein-Westfalen. Im Gespräch verraten die beiden mehr über ihre Erfahrungen und Visionen in und für Krefeld. INSIDER KREFELD: Herr Krenge, Sie haben das Speditionsgeschäft von der Pike auf beim Branchenriesen Kühne & Nagel erlernt. Wie hat diese Zeit Ihre berufliche Laufbahn und Ihre Sicht auf die Logistikbranche geprägt? Lothar Krenge: Ich hatte bei Kühne & Nagel bereits während der Lehre Verantwortung für die Logistik in den Zuckerkampagnen im Braunschweiger Raum. Dann bekam ich in dem damaligen Grenzbüro in Vorsfelde ebenfalls Verantwortung für die Verzollungen von Ware aus dem damaligen Ostblock sowie Skandina- vien. Dies hat mich insofern geprägt, dass ich gerne mit Verantwortung umgehe und dies auch gerne an Mitarbeiter weitergebe. INSIDER KREFELD: Seit 1987 haben Sie als Geschäftsführer und Gesellschafter die Bönders GmbH Spedition und die BKB- Globe Intern. Spedition GmbH zur B+K Group entwickelt. Welche Meilensteine und Herausforderungen sind Ihnen dabei besonders in Erinnerung geblieben? Lothar Krenge: Eine wirklich gute Unter- nehmenskultur war einer der entscheidenden Meilensteine in der B+K Group. Dienstleis- tungen brauchen empathische Mitarbeiter, die eigenverantwortlich – ohne allein gelassen zu werden – ihre Jobs ausfüllen. Daraus ergibt sich eine Qualität der Dienstleistung, die uns in Konzernen einen festen Platz ge- geben hat und die wir bis heute permanent weiterentwickeln. INSIDER KREFELD: Zum Jahresende 2020 haben Sie das operative Geschäft abgegeben. Wie war dieser Übergang für Sie und wie haben Sie Ihre Rolle als Gesellschafter neu definiert? Lothar Krenge: Diese Situation habe ich im Vorfeld intensiv durchgespielt und mich entschieden, mich mit dem Tagesgeschäft, ab dem Tag des Ausscheidens, nicht mehr zu beschäftigen. Das konnte ich, weil ich mit Tim Bönders, André Dohr und Petra Schimmer die besten Nachfolger gewählt hatte. Bei Fragen stand ich natürlich zur Verfügung. INSIDER KREFELD: Als langjähriger stell- vertretender Aufsichtsratsvorsitzender der WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld mbH – wie hat sich Ihre Arbeit dort im Laufe der Jahrzehnte entwickelt? Lothar Krenge: Im Zuge meiner Ehrenämter habe ich schon manchen Einblick bekommen, was machbar ist und was nicht. Man bekommt 38

STANDORT Stockhausen ist wieder zurück! Zeit für ein bisschen Superabsorber-Industrie- geschichte in Krefeld Sie sind wieder da. Zur Freude von Belegschaft, langjährigen Kunden und Industrie-Interessierten heißt es bei den Krefelder Super- absorbern: zurück zu den Anfängen. Das weckt gute Erinnerungen. Stockhausen: Das ist vielen in Krefeld und Umgebung seit Langem ein Begriff. 1873 1896 1907 1873 hat alles mit einer kleinen Seifen- fabrik angefangen. Philipp Traiser und Julius Stockhausen gründeten 1880 dann die Crefelder Seifenfabrik Stockhausen & Traiser. Verkaufsschlager: Seifen für die Krefelder Textilindustrie. Es folgten viele weitere Reinigungsprodukte. Darunter die Marseiller Seife zur industriel- len Reinigung von Wolle und Seide. 1896 folgte dann die Monopolseife für die Leder- industrie. Anschließend ging es 1904 ran an die Flecken: Neue Produkte wurden für die professionelle Fleckenentfernung in Wäschereien und Krankenhäusern ent- wickelt. Eine Weiterentwicklung stellte die Benzinseife dar, die das Verfahren der chemischen Reinigung verbesserte. 1907 folgte eine 84 Jahre andauernde Zusammenarbeit mit den Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer & Co. Ebenfalls im Jahr 1907 wurde am Krefelder Standort eine zweite Fabrik für die Produktion von Monopolseife und weiteren chemischen Produkte gebaut. 1912 wurde das zweite Werk als Chemische Fabrik Stockhausen & Cie. verselbstständigt. Historische Ansicht des Krefelder Werks 40 Noch heute ziert der ehemalige Firmen- name von 1912 eines der Gebäude am Standort Krefeld. H b m G r e b r o s b a r e p u S k n o v E i : r e d l i B

FÖRDERMITTEL & GRÜNDUNG Krefelder Entrepreneure, aufgepasst: GRÜNDERPREISKREFELD 2025 sucht starke Ideen Krefeld blickt ab sofort wieder auf Innova- tion und Unternehmergeist. Mit dem Start des GRÜNDERPREIS KREFELD 2025 wird erneut die Bühne für die kreativsten und mutigsten Köpfe der Region bereitet. Der Wettbewerb, der sich als Sprungbrett für lokales Entrepreneurship etabliert hat, ist wieder eröffnet und lädt alle Gründerinnen und Gründer herzlich zur Teilnahme ein. Gründerpreis Krefeld – Award für starke Ideen Gründerinnen und Gründer sind mutige und innovative Wegbeschreiter, oftmals Impuls- geber und Vorreiter. Kurzum: Sie bringen die Wirtschaft und den Standort in vielfältiger Hin- sicht voran! Der GRÜNDERPREIS KREFELD stellt nicht nur Preisgeld und Siegerpodest. Mit einer breiten Palette an Unterstützungs- angeboten bringt der Wettbewerb jungen Unternehmen, die sich am Markt etablieren und wachsen möchten, zusätzlichen Schub. Die Siegerinnen und Sieger profitieren neben dem Gesamtpreisgeld von 6.000 € und Medienprä- senz auch von einem umfassenden Netzwerk an Branchenexpertinnen und -experten und in- dividuellen Beratungen, die ihnen den Einstieg in die Geschäftswelt erleichtern sollen. Volksbank Krefeld, Westdeutsche Zeitung, KREFELD BUSINESS sowie seit diesem Jahr auch die Gemeinschaft Junger Unter- nehmer Krefeld und der Marketing-Club Krefeld, haben es sich zum Ziel gesetzt, die Gründerkultur in Krefeld nachhaltig zu fördern. Der Wettbewerb schafft eine Plattform, auf der Innovationen nicht nur präsentiert und anerkannt, sondern aktiv gefördert werden. Besonders in einer Zeit unterschiedlichster wirtschaftlicher He- rausforderungen ist die Förderung junger Talente von essenzieller Bedeutung. Die Siegerauszeichnung, einen wertig- gewichtigen Plexiglaswürfel, erhielt im ver- gangenen Jahr Heiner Fischer. Mit seinem Unternehmen „Vaterwelten“ hat er zunächst die Gründungsberatung bei KREFELD BUSINESS durchlaufen, anschließend das 42

FÖRDERMITTEL & GRÜNDUNG Vom Start-up zum Erfolg Wie das Gründungsstipendium NRW den Niederrhein stärkt Foto: IHK Mittlerer Niederrhein Das regionale Jury-Team des Gründungsstipendiums: Tobias Vogel (Handwerkskammer Düsseldorf), Stephanie Bienefeld (Hochschule Niederrhein – HNX Team), Jan Schnettler (WFMG – Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH), Maximilian Reisch (Next MG), Petra Rice (KREFELD BUSINESS), Sebastian Greif (IHK Mittlerer Niederrhein) Schnörkellos heißt es auf der Gründungs- stipendium-Website des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen: „Gründungsstipendium NRW – Für inno- vative Ideen. 1.200 Euro pro Monat. Für 1 Jahr.“ Dank einer monatlichen Zuwendung zur Deckung der Lebenshaltungskosten können sich damit Gründerinnen oder Gründer ganz auf ihr Start-up fokussieren und an der Geschäftsidee weiterarbeiten. In der Summe kommen somit 14.400 € Zuschuss zusammen. Zum Förderpaket gehört zudem ein individu- elles Coaching. Gefördert werden Einzel- personen oder jeweils drei Personen eines Gründungs-Teams, die das Gründungsvorha- ben als Hauptberuf verfolgen, das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben und in Nordrhein- In sieben Schritten zum Gründungsstipendium NRW:  Idee haben  Kontakt mit einem akkreditierten Gründungsnetzwerk aufnehmen  Aussagekräftiges Ideenpapier erstellen und von KREFELD BUSINESS prüfen lassen  Geschäftsidee und Ideenpapier persönlich vor der Jury pitchen  Von der Jury zur Förderung empfohlen werden  Über das Wirtschafts-Service-Portal.NRW online den Förderantrag stellen  Nach Bewilligung des Antrags: Beginn des zwölfmonatigen Förderzeitraums 44 Westfalen ihren Wohnsitz und Lebensmittel- punkt haben. Zudem wird vorausgesetzt, dass die Existenzgründung bereits innerhalb der vergangenen zwölf Monate erfolgt ist oder in den kommenden 12 Monaten erfolgt. Ganz ohne Herausforderung sind die Förder- gelder nicht zu haben. Wer das Gründungs- stipendium NRW erhalten will, muss erfolg- reich vor der Jury eines Gründungsnetzwerks pitchen. Und davon gibt es zahlreiche: Über ganz NRW verteilt unterstützen verschiedene regionale und thematische Netzwerke als Anlaufstellen Gründerinnen und Gründer. In den Netzwerken arbeiten unter anderem Kammern, Wirtschaftsförderungen, Univer- sitäten, Hochschulen und Gründungszentren zusammen. Am Niederrhein sticht die regionale Jury des Gründungsstipendiums NRW durch ihre brei- te Expertise und lokale Verankerung hervor. Eingebunden sind Expertinnen und Experten bekannter Institutionen. Mit umfassender Erfahrung in der Unterstützung von jungen Unternehmen spielt die IHK Mittlerer Nie- derrhein eine zentrale Rolle in der Bewertung und Förderung neuer Geschäftsideen. Die Hochschule Niederrhein bringt akademische Betrachtung und den wissenschaftlichen Blick ein, die lokalen Wirtschaftsförderungs- einrichtungen KREFELD BUSINESS und Wirtschaftsförderung Mönchengladbach (WFMG) sind die profunden Gründungs- beratungsstellen vor Ort und die Handwerks- kammer Düsseldorf erweitert mit tiefem Verständnis für einen Geschäftsaufbau im Handwerk die Perspektiven der Jury. Elf Mal im Jahr kommt die regionale Jury zusammen und spricht Empfehlungen für eine Vergabe des Stipendiums aus. Ihr Votum war bislang recht treffsicher: Viele Start-ups ha- ben die ersten positiven Ergebnisse eingefah- ren und wachsen kontinuierlich. Neben dem Start-up nanuq. zeigte auch für die Krefelder Viktor Kessler und seinen Partner Christian Thiel im Jahr 2024 der Daumen der Gründer- jury nach oben. Ihre Hansetag GmbH wird über eine technische Plattform Datenproduk- te analysieren, entwickeln und vertreiben. www.gründungsstipendium.nrw

FACHKRÄFTE & EMPLOYER BRANDING She Wer Fachkräfte sucht, sollte die weiblichen Potenziale und Kompetenzen nicht ignorieren Für eine immer größer werdende Zahl von Unternehmen wird die Suche nach Fach- und Arbeitskräften zunehmend zur He- rausforderung. In einigen Branchen hat sich bereits gezeigt, dass der Fachkräftemangel unmittelbar zu wirtschaftlichen Einbußen führt. Das Recruiting ist gefordert, und es rücken Zielgruppen in den Fokus, die bisher von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern noch wenig umworben wurden. Es geht um die Potenziale der Zu- wanderung von Fachkräften aus dem Ausland, der Mobilisierung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und der Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen. Bei letzterer sieht die Bun- desregierung ein großes Beschäftigungsreservoir. Denn knapp fünf Millionen Frauen im erwerbsfähigen Alter nehmen nicht am Erwerbsleben teil, befinden sich weder in Arbeit noch aktiv auf Jobsuche. Fast die Hälfte von ihnen im Alter zwischen 25 und 49 Jahren gibt als Grund dafür die Betreuung von Kindern und Fa- milienangehörigen an. Meist aus den gleichen Gründen arbeiten 50 Prozent der Frauen in Teilzeit; bei berufstätigen Müttern sind sogar 69 Prozent Teilzeitkräfte (BMWK, 2022). Mit dem Ziel, die Erwerbstätigenquote von Frauen in Krefeld zu erhöhen, hat sich vor 10 Jahren das Krefelder Netzwerk Wirt- schaft & Familie gegründet und versteht sich seither als Im- pulsgeber und Wegbegleiter für mehr Familienfreundlichkeit in Unternehmen am Wirtschaftsstandort Krefeld. Die Akteurinnen und Akteure des Netzwerks haben dabei immer die Fachkräfte- gewinnung und -bindung im Blick. „Wir sind überzeugt, dass ins- besondere in der Aktivierung von Frauen eine wichtige und noch nicht ausgeschöpfte Ressource für den Arbeitsmarkt steckt und dass es sich für Unternehmen lohnt, bei der Suche nach Fach- und Arbeitskräften gezielt Frauen in den Blick zu nehmen“, beschreibt Denise Matthijsse, SWK AG, ihre Motivation, sich in dem lokalen Netzwerk zu engagieren. „Im Recruiting-Prozess sollten Unter- nehmen – ganz unabhängig von der jeweiligen Branche oder der ausgeschriebenen Aufgabe – bei der Ansprache von Frauen einige andere, vielleicht für das Unternehmen neue Wege beschreiten.“ www.wirtschaft-familie-krefeld.de Zu den Initialpartnern gehören die Stadt Krefeld, die WFG Wirtschaftsför- derungsgesellschaft mbH für KREFELD BUSINESS, die Sparkasse Krefeld, die SWK AG, die Unternehmerschaft Niederrhein e. V., die Agentur für Arbeit Krefeld sowie das Jobcenter Krefeld. Ansprechpartnerin: Ricarda Stamms Internationale Projekte Familie & Wirtschaft ricarda.stamms@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-17 46 works

FACHKRÄFTE & EMPLOYER BRANDING Pilotprojekt Praktikumswoche Krefeld Ein starkes Signal für die Zukunft der Fachkräftesicherung Mentoring: Der Schlüssel zum Erfolg für Frauen in der Wirtschaft? h t a r E n o m S i : o t o F In Krefeld fand auf Initiative von KREFELD BUSINESS in den Sommer- ferien die „Praktikumswoche“ statt, ein innovatives Pilotprojekt, das Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit bot, in ver- schiedene Berufsfelder hineinzuschnuppern und wertvolle Einblicke in die Berufswelt zu gewinnen. 76 Unternehmen beteiligten sich und insgesamt 270 Eintagespraktika wurden vermittelt – bei einem An- gebot von 1.400 Praktikumstagen. Das niederschwellige Konzept, das den Einstieg in die Arbeitswelt erleichtern soll und Praktikumsplätze nach dem Prinzip eines Dating-Portals vermittelt, ging weitestgehend auf. Bemerkenswert war der Fall eines pensionierten Lehrers, der drei Jugendliche mit „ungeradem“ Lebenslauf und persönlich-sozialen Herausforderungen zur Teilnahme ermutigte. Zwei von ihnen haben mittlerweile einen Ausbildungsplatz gefunden – ein Erfolg, der die Be- deutung solcher Initiativen unterstreicht. Doch es traten auch Herausforderungen zutage: Immer wieder kam es zu kurzfristigen Absagen oder Nichterscheinen. Diese Problematik spiegelt eine Realität wider, die auch bei abgeschlossenen Ausbildungs- verträgen zunehmend zu beobachten ist. Trotz dieser Erfahrung ist die Resonanz der teilnehmenden Unternehmensakteure positiv. Viele signalisierten bereits ihre Bereitschaft, auch im nächsten Jahr dabei zu sein. Besonders das niederschwellige Konzept, das Jugendliche ohne großen Aufwand an Praktikumsplätze heranführt, gilt als zeitgemäß und notwendig in einem Arbeitsmarkt, der zunehmend flexiblere Zu- gangsmöglichkeiten in die Berufswelt verlangt. Wünschenswert wäre es, wenn es das Praktikumsangebot im Format einer Dating-Plattform ganzjährig gäbe. Wir bleiben dran und möchten uns bei allen Teilnehmenden und Part- nern für die Unterstützung des Pilotprojekts bedanken! Ansprechpartnerin: Leonie Hasler Innovation Fachkräfte leonie.hasler@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-42 48 In der heutigen Geschäftswelt, in der Frauen nach wie vor auf Barrieren stoßen, gewinnt Mentoring als Schlüssel zur beruf- lichen Weiterentwicklung zunehmend an Bedeutung. Mentoring bietet nicht nur Unterstützung und Orientierung, sondern auch wertvolle Netzwerkmöglichkeiten und Einblicke in die berufliche Weiterentwicklung. Gleichzeitig profitieren Unternehmen durch die Mentoren-Rolle bei der Suche nach Fach- und Führungskräf- ten vom Kontakt zu engagierten, gut ausgebildeten und vernetz- ten Arbeitnehmerinnen. Mit ihrem Engagement werden sie in der Öffentlichkeit wahrgenommen und erhöhen ihre Arbeitgeber- attraktivität. Die Bedeutung von Mentoring für Frauen „Mentoring hat sich als effektive Methode etabliert, um Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Durch die Ver- bindung von erfahrenen Mentorinnen und Mentoren mit den Nachwuchskräften können wertvolle Erfahrungen und Wissen weitergegeben werden. Dies fördert nicht nur die individuelle Kar- riereentwicklung, sondern trägt auch zur Stärkung der gesamten weiblichen Präsenz in Führungspositionen bei“, unterstreicht Leonie Hasler, Projektmanagerin Fachkräfte & Innovation bei KREFELD BUSINESS die Wichtigkeit von Mentoring. Auch der Wissenstransfer zwischen der Mentorin bzw. dem Mentor mit einem natürlichen Erfahrungs- und Wissensvorsprung und dem Mentee mit neuen Impulsen, z. B. aktuellen Forschungsständen aus der Wissenschaft, sei dabei nicht zu unterschätzen. Zwei Mentoring-Programme, zum einen im Verbund von Hoch- schule Niederrhein, der Unternehmerschaft Niederrhein und dem Netzwerk „Leading Ladies in Town“ und zum anderen durch das „Competentia – Kompetenzzentrum Frau & Beruf Mittlerer Niederrhein“ durch geführt, möchten wir vorstellen. Mentoring als Wegbereiter Beide Mentoring-Programme leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Frauen in der Wirtschaft. Die Wahl des passenden Programms hängt daher stark von den individuellen Zielen und Be- dürfnissen der Teilnehmerinnen bzw. des Unternehmens ab. Eines ist jedoch sicher: Mentoring bleibt ein zielführendes Instrument, um Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung zu unter stützen, ihre Sichtbarkeit in Führungspositionen zu erhöhen und zahlt insgesamt positiv auf die Fachkräftesicherung ein.

IMMOBILIENANGEBOTE & GEWERBEFLÄCHEN I I C O S T E S S U F H C U A R © k fi a r G : Auf dem Weg zu einem neuen Stadtquartier Quartier Anglicus: Ein lebendiger Ort für Gewerbe und Gemeinschaft Mit dem Quartier Anglicus wird im Krefelder Westen ein seit rund zwei Jahrzehnten unge- nutztes Areal zu neuem Leben erweckt. Auf dem ehemaligen Kasernengelände an der Kem- pener Allee entsteht zwischen 2025 und 2030 ein modernes, energieeffizientes Quartier, das nicht nur Wohnraum, sondern auch attraktive Gewerbepotenziale bietet. Den Rahmen für die Umsetzung der ambitionierten Pläne setzte der Satzungsbeschluss, der im Juni 2024 einstimmig vom Rat der Stadt Krefeld verabschiedet wurde. Die Entwicklung des Quartiers ist in verschiedene Abschnitte unterteilt, wobei der Startschuss für die ersten Bauarbeiten im kommenden Jahr fällt. Auf einer Grundstücksgröße von knapp 12 Hektar und geplanten Gewerbeflächen von mehr als 25.000 Quadratmetern öffnet sich auch eine Welt voller Möglichkeiten für Unternehmer und Gewerbetreibende. Die Vision der Projektentwickler ist klar: Das Quartier Anglicus wird ein lebendiger Ort, der in einem Zusammenspiel von historischer Bausubstanz und modernen Neubauten Arbeiten und Leben harmonisch vereint. Anfang 2025 beginnt die Sanierung von drei denkmalgeschützten ehemaligen Mannschaftsgebäuden im südlichen Teil des Areals. Diese markanten Bauten sollen als Zeugnisse vergangener Zeiten in moderne Arbeits- und Lebensräume verwandelt werden und in neuem Glanz erstrahlen. Weitere denkmalgeschützte Gebäude werden in fünf weiteren Baufeldern saniert und durch Neubauten ergänzt, die die Geschichte des Ortes fortschreiben sollen. 50

TEAM 52 KREFELD BUSINESS Aus denkbar wird möglich. KREFELD BUSINESS ist der Verbund von Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG), der Grundstücksgesellschaft (GGK) und des Wirtschaftsdezernates der Stadt Krefeld (WDI). Es ist unser gemeinsames Ziel, den Wirtschaftsstandort Krefeld voranzubringen. Als WFG beraten und coachen wir Unternehmen, Investoren und Gründer kompetent, engagiert und persönlich bei Geschäftsideen, Konzepten und Förderangelegenheiten. Wir initiieren und koordinieren Netzwerke und Projekte, die Krefeld für Unternehmen und Fachkräfte attraktiver machen. Wir präsentieren den Standort, kooperieren regional, branchen- und sektorübergreifend, unterstützen Außenwirtschaftsansätze, grenzüberschreitende Netzwerke und nachhaltige Geschäftsfelder. Die GGK entwickelt und vermarktet Gewerbegebiete und -projekte, revitalisiert, hilft bei der Suche nach gewerb- lichen Räumlichkeiten und bietet Coworking- und Marktstart-Büros. Das Wirtschaftsdezernat befasst sich mit Wirtschafts- und Projektbelangen im Zusammenspiel mit den Geschäfts- bereichen der Stadtverwaltung, treibt Vernetzungen und die digitale Stadtentwicklung voran, sondiert Fördermittel v. a. für regionale und europäische Kooperations- und Strukturprojekte und nutzt internationale Kontakte der Stadt Krefeld für den Wirtschaftsaustausch. Das Team von KREFELD BUSINESS Wir stehen Ihnen mit engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Ihre Belange zur Seite. Eckart Preen Wirtschaftsdezernent Geschäftsführer WFG und GGK eckart.preen@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-0 Andreas Struwe Prokurist WFG und GGK andreas.struwe@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-40 Elmar Klein-Hessling Prokurist GGK elmar.klein-hessling@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-20 Sabine Ahrens Büromanagement sabine.ahrens@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-11 Angel Alava Pons Referent für Wirtschaft und Internationales angel.alava-pons@krefeld.de Telefon: 02151 86-1084 Anna Appenzeller Healthy Building Movement Nachhaltigkeit & Wirtschaft anna.appenzeller@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-25 Michael Cronen Team Smart City Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Datenmanagement michael.cronen@krefeld.de Telefon: 02151 86-1088 Annegret Angerhausen-Reuter Pressesprecherin Projekt- und Investorenbegleitung annegret.angerhausen-reuter@krefeld- business.de Telefon: 02151 82074-44 Adrian Bierholz Immobilienentwicklung Wirtschaftsflächen adrian.bierholz@krefeld-business.de Telefon: 02151 82074-27 Ramona Hachmeister Team Smart City Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Bürgerbeteiligung r.hachmeister@krefeld.de Telefon: 02151 86-1087

ZU GUTER LETZT Innovative Wasserstoffproduktion am Lefkeshof in Krefeld: ein Leuchtturm- projekt der Energiewende Der Lefkeshof in Krefeld, ein familiengeführter Landwirtschaftsbetrieb der Familie Schleupen, hat sich mit der Inbetriebnahme der ersten für den Quotenhandel zu- gelassenen grünen Wasserstoffanlage auf Biogas-Basis in Deutschland zu einem Vorreiter in der Produktion von grünem Wasserstoff entwickelt. Neben der Milchviehhaltung von 250 Tieren verfügt der Hof über eine 2001 erbaute Biogasanlage, die ursprünglich zur Strom- und Wärmeerzeugung diente. Nach dem Auslaufen der Einspeisevergütung gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) suchte die Familie nach alternativen Nutzungsmöglichkeiten für das Biogas und fand eine innovative Lösung in der Wasser- stofferzeugung. Daraus resultierte das Projekt BioH2Ref, das in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen und BtX Energy durchgeführt und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird. Die Anlage nutzt eine neuartige Refor- mertechnologie, um aus Biogas Wasserstoff zu erzeugen. Zur Herstellung des Gases können alle Grundstoffe verwendet werden, die nicht stofflich verarbeitet werden oder als Futter dienen, wie z. B. Gülle, Mist, Bio- abfall oder Restholz aus Forstwirtschaft und Industrie. Dabei werden durch die Nutzung von Gülle und Mist als Rohstoffe Methan- emissionen vermieden, was zur weiteren Reduzierung von Treibhausgasen beiträgt. Das Projekt am Lefkeshof zeigt eindrucks- voll, wie biogener Wasserstoff als nachhalti- ger Treibstoff zur Energiewende beitragen kann. Durch die innovative Nutzung von Biogas trägt der Lefkeshof nicht nur maß- geblich zur Reduktion von Treibhausgasen bei und unternimmt einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energie- zukunft, sondern fördert auch die regionale Wertschöpfung und schafft neue Perspekti- ven für die Landwirtschaft. Wie gut die Wasserstoffproduk- tion funktioniert und wie diese wirtschaftlich genutzt wird, sehen Sie im Video. Ausgabe Nr. 8 Die nächste Ausgabe erscheint im Frühjahr 2025. In den Themen, die die Gesellschaft und Wirtschaft bewegen, vollzieht sich ein ständiger Wandel. Daher möchten wir uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf einen Themen- schwerpunkt für die nächste Ausgabe festlegen und können so auf aktuelle Impulse redaktionell reagieren. Haben Sie Anzeigenwünsche? Gibt es Anmerkungen zu dieser Ausgabe? Hätten Sie gerne mehrere Exemplare? Oder können wir Ihnen ansonsten weiterhelfen? Dann schreiben Sie uns: insider@krefeld-business.de Druckprodukt CO₂ kompensiert klima-druck.de ID-Nr. 22112603 Mehr Informationen zur Berechnungsmethodik, zur Kompensation und dem gewählten Goldstandard- Klimaschutzprojekt finden Sie unter klima-druck.de/ID. 54

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