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Krefelder Bauhaus-Tradition trifft auf EU-Entwicklungsstrategie.
New European Bauhaus: das neue Bewusstsein für die Zukunft Europas
Fällt in Krefeld im Gespräch der Begriff „Bau- haus“, dann mag zwar manchmal einer von drei Standorten der gleichnamigen Baumarktkette im Stadtgebiet gemeint sein. Aber meist gehen die Gedanken Richtung Girmesgath oder Wilhelmshofallee. Dorthin, wo das HE-Gebäu- de beziehungsweise die Häuser Lange und Esters von der Phase zeugen, als Avantgarde und Bauhaus-Architekt Ludwig Mies van der Rohe im Sog der wirtschaftlichen Kraft der Textilindustrie den Weg nach Krefeld fanden. 2019 wurde das 100-jährige Bauhausjubi- läum mit vielen Veranstaltungen in Krefeld gebührend begangen.
Als „New European Bauhaus“ hat die EU- Kommission ihre Entwicklungsvision für die bauliche und nachhaltige Stadtentwicklung in der Europäischen Union Ende 2020 auf den Weg gebracht. Bei einer solchen Begriffs- parallelität ist es aus der Tradition heraus in Krefeld geradezu selbstverständlich, die neue Strategie im Blick auf die historischen Gege- benheiten zu sichten und möglichst als Stand- ortkompetenz in lokal wirksame EU-Projekte und Konzepte einzubringen. Zunächst gilt es aber, den komplexen europäischen Hinter- grund auszuleuchten.
Wofür steht das New European Bauhaus?
Die Europäische Kommission will eine Bewe- gung in Gang setzen, aus der eine neue Form des Zusammenlebens entsteht – infrastruktu- rell und inhaltlich. Mit breiter Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen sollen neue resi- liente Stadt-Netzwerke entstehen. Angestrebt werden ein neues soziales Miteinander, smarte Stadtinfrastrukturen, urbane, hoch- wertige Lebensräume und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und zirkuläre Prozesse. Der New European Bauhaus-Gedanke sei, so EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, „die Seele des Green Deal“. In diesem neuen Ökosystem sind Architektur, Mobili- tät, Digitalisierung, Klima und Soziales in der Stadt der Zukunft im Einklang verwoben.
In experimentellen Stadt-Laboren entsteht eine smarte, urbane Zukunft. Dafür werden Entwicklungsideen vor Ort mit länder- und branchenübergreifenden Kooperationen ver- netzt. Das EU-Motto auf dem Weg zur neuen Stadtidentität:
„ B E A U T I F U L . SUSTAINABLE. TOGETHER.“
Übersetzt kann das beispielsweise bedeu- ten, dass Krefeld die immer noch aktuellen Konzepte und Zukunftsideen des Verseidag- Bauhaus-Quartiers (heute: Mies van der Rohe Business Park) grenzüberschreitend mit der von Venlo ausgehenden Healthy-Building-Be- wegung zusammenführt und in bereits ander- weitig angedachte Stadt-Labore einbringt. Neue städtische und städtebauliche Entwick- lungsideen könnten in einer Zusammenarbeit mit einer weiteren Bauhauserbe-Stadt wie Dessau erarbeitet werden. Zudem soll eine breite EU-Förderkulisse solche Vernetzungen anschieben.
Überdies gibt es jetzt noch einen Grund mehr, genau hinzuhören, wenn in Krefeld der Begriff „Bauhaus“ ausgesprochen wird. Als KREFELD BUSINESS sondieren wir weiterhin die Poten- ziale der EU-Initiative für Krefeld. Gemeinsam mit dem Geschäftsbereich V Planung, Bau und Gebäudemanagement nehmen wir das Thema mit zur Projekt- und Quartiersentwicklungs- messe polis Convention in Meerbusch (27. und 28. April 2022) und sind gespannt, ob und wie sich Planer, Architekten und die Immobi- lienwirtschaft auf die EU-Initiative einlassen.
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