Page 23 - InsiderKrefeld
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                    munale Daseinsfürsorge im Sinne der aktiven Gestaltung unseres Gemeinwesens rückt in der VUCA-Welt wieder in den Fokus, die Augen richten sich auf Kommunen und Be- hörden als Stabilitätsanker. Allein mit mehr Personal kann die öffentliche Hand den steigenden Erwartungen an die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Sektors nicht entgegen- treten. Angesichts der Komplexität der Aufgaben und der dafür benötigten Fähigkeiten werden vernetztes Denken, Innovationsorientierung und Bereitschaft zu disziplin- übergreifenden Anpassungen mit vielen städtischen und regionalen Beteiligten benötigt. Um diese zu erreichen, führt kein Weg mehr vorbei an smarten, datengestützten
digitalisierung (eGovernment) hinaus. Die Verwaltung muss sich über die Onlineformularbewältigung und eAkte hinweg weiterentwickeln, sich fachbereichsübergreifend mit den städtischen Töchtern und Dritten vernetzen, sich zu einer datengestützt-intelligenten Stadtgestalterin im Netzwerk wandeln. Diese Art der gesamtstädtischen Trans- formation erfasst und beschreibt der Begriff „Smart City“, der Antwortversuch auf die oben skizzierten Herausforde- rungen. Dabei entzieht sich dieser Begriff wegen der kaum zu fassenden Reichweite einer einfachen Definition. Das neue Dezernat für Wirtschaft, Digitalisierung und Inter- nationales (WDI) in der Stadtverwaltung Krefeld lehnt sich
Dienstleistungs- und Planungsansätzen. Und genau diesen Weg beschreiten wir in Krefeld.
„Smart“: Vernetzt, sachgetrieben, innovativ
Um dies erfolgreich umzusetzen, muss der kommunale Bereich Netzwerkstrukturen und intensive Beteiligung
der gesamten Stadtgesellschaft mit ihrer Expertise weiter stärken. Beispielsweise durch Beteiligungsplattformen ermöglicht Digitalisierung Formen von strukturierter und dauerhafter Partizipation und zusammen mit Social-Media- Kommunikation „Engagement Management“ – die Nutzung digitaler Kanäle für Information und Beteiligung wird auch vermehrt eingefordert. Die anstehenden Veränderungen erfordern neben der konsequenten Vernetzung zur Res- sourcenbündelung insgesamt einen engagierten Umgang mit den Möglichkeiten der Digitalisierung. Im Verwaltungs- alltag werden Onlineformulare oder elektronische Akten im eGovernment wohl nur der Anfang sein. Mittels Soft- warerobotern oder „Robotic Process Automation“ (RPA) können beispielsweise Angestellte von standardisierten, wiederkehrenden Aufgaben entlastet und Möglichkeiten der Stärkung anderer, teilweise neuer personalintensiver Bereiche geschaffen werden.
Die Notwendigkeit städtischer Digitalisierungsanstren- gungen geht demnach über die bereits laufende Prozess-
daher an die Definition des internationalen Netzwerks „Bee Smart City“ an: „Smart City beschreibt die Fähigkeit einer Kommune, durch intelligente Lösungen bestehende und zukünftige Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen, um die Prosperität und Lebensqualität für alle nachhaltig zu erhöhen.“ Smart City, früher eher von der technischen Seite betrachtet, wird also heute eher gesamt- gesellschaftlich als Resilienzbeitrag in der VUCA-Welt verstanden – Digitalisierung erweitert das Feld unserer Möglichkeiten und die Kommunalverwaltung wird zum lokalen Fähigkeitenmanager.
                 CDO Markus Lewitzki
Als Referent für Digitalisie- rung und Smart City mit der Funktion des Chief Digital Officers für die Stadt Krefeld
betraut, soll Markus Lewitzki relevante Auswirkungen und Chancen der Digitalisierung für das Gemeinwesen erfassen und bei bedeutsamen Digitalthemen gesamt- städtische Impulse, Ressourcen und Transparenz über die digitalen Aktivitäten im Konzern Stadt koordinieren.
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