Page 33 - InsiderKrefeld
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                mit Fahrzeugen und der Infrastruktur. Diese Vernetzung wird den Stra- ßenverkehr sicherer machen und kann auch für einen effizienteren und nachhaltigeren Verkehr sorgen.“ So könnten Kraftfahrzeuge Glatteis auf einer Straße erkennen und ans Netz melden, sodass alle folgenden Radfahrer eine Warnung und genauere Informationen dazu erhalten. Auch „Rücksprachen mit Ampeln“ sind möglich. Die beste Strecke (be- rechnet auf Basis von Windverhältnissen, Verkehrsdichte etc.) kann mit den Daten der Smart City für jede Zeit neu berechnet werden.
Dies setzt voraus, dass die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer die gleichen Kommunikationssysteme nutzen. Dabei kommt die 5G-Tech- nik ins Spiel, die sowohl in neuen Smartphones als auch in Autos zur Verfügung stehen wird. „Wir möchten uns die neuen Kommunikations- standards 5G zunutze machen, um mit deren Hilfe ein Fahrrad-Assis- tenzsystem auf Grundlage des C2X/V2X-Kommunikation zu ent- wickeln“, sagt Christoph Degen. Damit könnte neben der Erkennung von Gefahrensituationen im Nahbereich eines Radfahrers – Beispiel „Dooring“ – durch die Verbindung von Sensoren wie zum Beispiel Radar oder Kamera eine Gefahrensituation auch im Vorfeld erkannt werden. Die dafür notwendige C2X/V2X-Kommunikation setzt voraus, dass die Aktoren und Sensoren von Kfz und Fahrrad in Echtzeit Daten senden, die für eine Gefahrenanalyse verwendet werden können. Die Kommunikationstechnik 5G unterstützt diese Echtzeitkommunikation.
Projektstand Ende August: Für die netzbasierte Kommunikation wird ein Campusnetz in Moers aufgebaut. Die Hardware ist vollständig geliefert worden, die Installation der Software ist in Planung. Die „On- Board-Units“ für die Sidelink-Kommunikation zwischen Auto und Rad sind schon seit einigen Monaten an der Hochschule Niederrhein im Einsatz – erste Messungen wurden bereits durchgeführt.
Die Forschenden der Hochschule Niederrhein können auf langjährige Erfahrungen und Kompetenzen bei der Simulation und Messung von Funksystemen aufbauen – insbesondere im Umfeld der Fahrzeug-zu- Fahrzeug-Kommunikation. In den Jahren 2017 bis 2020 arbeitete Christoph Degen im Leitmarktwettbewerb IKT.NRW in dem Projekt „FahrRad – ein sensorbasiertes FahrRad-Assistenzsystem zur Er- höhung von Sicherheit und Komfort für mobile (ältere) Menschen“. Dort ging es um die Sensorfusion von Radar, Kamera und weiteren Sensoren. Sensorik und Fahrassistenzsysteme, die aus dem Automobil- bereich bekannt sind, wurden auf Pedelecs übertragen und optimiert. Die Erfahrungen aus dem Vorgängerprojekt sollen dem Projekt Car2 Bike.5G jetzt zu Gute kommen.
Wie könnte es nach Projektende weitergehen? „Unter anderem durch die Kommunikation mit dem assoziierten Partner Vodafone wird ver- sucht, die Ergebnisse bei Netzbetreibern, Automobilherstellern und Zulieferern einzubringen“, sagt Christoph Degen. Dies diene vor allem dem Ziel, die Kommunikation von Radfahrern hin zu Autos sicherzu- stellen und Informationen zur Erhöhung der Radfahrersicherheit zu verbreiten. // Text: Daniel Boss
  Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Christoph Degen
Kommunikationstechnik und Grundlagen der Elektrotechnik
Raum: B 130
Reinarzstraße 49, 47805 Krefeld Telefon: 02151 822-4655
E-Mail: Christoph.Degen@hs-niederrhein.de
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 Foto: Hochschule Niederrhein
 1 Kamera
2 Radar
3 Tablet mit Routenplanung und Warnhinweisen
4 Rückspiegel mit LED- Hinweisen
5 Vibrierende Griffe
6 Zentraler Rechner
7 Akku für Assistenz- System
8 Eigengeschwindigkeit
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