Page 36 - InsiderKrefeld
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                 SMART CITY
Ein digitaler Zwilling als Impuls für Stadtentwicklung
Krefeld und Currenta planen gemeinsame Aktivitäten zur digitalen Stadtplanung
Im Fall von Currenta ist die Smart City der Zukunft auch eine Smart Industry. Dazu laufen bereits seit Längerem Gespräche zwischen dem Manager und Betreiber des CHEMPARK und dem
Smart-City-Team der Stadt Krefeld. Am Beispiel Dormagen, wo einer der größten Chemieparks Europas bekanntlich ebenfalls vertreten ist, lässt sich schon gut erkennen, welches Potenzial
in einer solchen Kooperation auf innovativer Ebene steckt. Die Idee: Wer künftig in Dormagen investieren möchte, bekommt über den digitalen Zwilling von Stadt und CHEMPARK nicht nur wichtige Daten für die Planung und den Betrieb, sondern auch eine dreidimensionale Darstellung, um die Folgen von Bauprojekten greifbar zu machen. In einem digitalen Zwilling wird ein Objekt aus der Realität (egal ob bereits existent oder erst in Planung) virtuell abgebildet – und sei es eine ganze Stadt mit ihrer Infrastruktur.
Der Clou ist, dass Currenta bereits eine Lösung entwickelt hat, wie sich die Vielzahl an Daten zwischen der realen und der digitalen Welten vernetzen lassen. Beispiele für nützliche Anwendungen sind Planungsvisualisierung, digitale Unterstützung von Anla- genwartung im Flusswasserwerk am Standort Krefeld-Uerdin- gen sowie mögliche Simulationen des Verkehrsflusses oder der Parkplatzauslastung in der Standortperipherie. „Am Beispiel des geplanten 50-Mio.-€-Projekts zum Ersatz der Kohlekessel durch hochmoderne Gaskessel zeigt sich die Stärke des digitalen Zwil- lings zur Visualisierung und Begleitung von Genehmigungspro- zessen und ist für klimaneutrale Transformation der chemischen Industrie ein unverzichtbarer Bestandteil“, erklärt Philip Voll, als Leiter der Strategischen Initiative Digitalisierung beim CHEM- PARK-Betreiber für die Digitalisierung zuständig.
 Die Idee hinter Smart City sei, Stadt und Industrie stärker miteinander zu vernetzen, um vielversprechende Zukunftsprojekte auf den Weg zu bringen und zu begleiten.
Der digitale Zwilling der Currenta könnte so als Blaupause dienen, um zukünftig die Entwicklung von Wohn- und Gewerbequartieren
in Form von intelligenten 3D-Modellen zu optimieren. Von dieser Entwicklung und dem Know-how von Currenta können die Stadt und das CHEMPARK-Umfeld profitieren. Auf diese Weise entsteht auch eine gemeinsame Datenbasis. Wenn man so will, ist es ein Beitrag zu
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Planungsvisualisierung einer Schaltanlage im CHEMPARK Krefeld-Uerdingen.
digitalisierter Beteiligung der Bevölkerung. In Krefeld sucht man nach einem Anwendungsfall, um sich gemeinsam auf den Weg zu machen: Angestrebt werde eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Unternehmen, z. B. durch intensiven Datenaustausch und Wissens- transfer. Die Bandbereite reicht zum Beispiel von 3D-Modellen und Verkehrsdaten bis zum Rheinpegel. „Durch den Austausch profitieren alle Partner und können gemeinsame Aktivitäten entwickeln“, sagt Philip Voll. Doch die Erstellung eines digitalen Zwillings ist ein aufwen- diges Projekt, das finanzielle wie personelle Kapazitäten erfordert.






















































































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